Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
28. und 29. Jahrgang.2008/2009
Seite: 106
(PDF, 48 MB)
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Ein Kenzinger Sokrates

Zum 40. Todesjahr des Philosophen
Heinrich Ochsner

Helmut Reiner

„Die Vertreibung des Göttlichen aus
der Welt, Schiller nennt es die Ent-
götterung', ist nicht der Unglaube
einzelner, sondern die mögliche
Konsequenz einer geistigen Entwicklung
durch Rationalität und Technik,
welche hier in der Tat ins Nichts
führt [...] Wenn ich die geistige Situation
der Zeit suche, so will ich dies,
um in ihr Mensch sein zu können."
Ein deutliches Bekenntnis Heinrich
Ochsners humaner Position in einem
seiner Vorträge aus dem Jahre 19391.
Sie führt in das Zentrum seiner
Ethik, seines Denkens und Fühlens.
Er litt am „Sosein " der Welt und der
Menschen. Er war kein weltentrückter
Grübler, sondern immer nahe am
Puls der Zeit. Der dunkle Grund des
Daseins, der Trauer und der Schmerzen
waren ihm nicht fremd. Trost und Orientierung fand er in der jesuanischen Frohbotschaft
und in der Welt der Alten, der „frommen Heiden Griechenlands ", wie er sie nannte. Die antike
Naturfrömmigkeit, mit ihren immer noch gültigen Beispielen einer gelassenen Lebensführung
, weckte in ihm die Liebe zur Sprache und zur eigenen Reflexion.

Abb. 1: Der junge Heinrich Ochsner in den 192Oer-Jahren.
Foto: Privat

Heinrich Ochsner ein Sohn unserer Stadt

Am 15. März 1891 erblickte er das Licht der Welt. Der Vater Emil übte das Handwerk eines
Sattlers aus und bewohnte mit seiner Familie das kleine Haus an der Hauptstraße Nr. 16. Die
Mutter, Maria Katharina Schäfer, kam aus dem Ried, aus Dundenheim. Ihre ernst-frohe Religiosität
und die bäuerlich naturhafte Nachdenklichkeit des Großvaters sowie auch das gesamte
alemannische Umfeld, prägten die empfindsame Kinderseele Heinrichs. Nach dem Besuch
der örtlichen Höheren Bürgerschule und der weiterfuhrenden Schulzeit am Freiburger Friedrichs
-Gymnasium legte der hochbegabte Schüler im Jahre 1912 das Abitur ab. Die theologischen
Studien am erzbischöflichen Konvikt dauerten nur einige Semester. Die Theologie mit
ihren teilweise einengenden Lehren konnte den jungen, nach selbständigem Denken drängenden
Menschen nicht befriedigen.

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