Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
28. und 29. Jahrgang.2008/2009
Seite: 221
(PDF, 48 MB)
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Abb. 1: „Schon früh erlebte ich in meiner Kindheit die Entstehung der „Pforte"; hier 1985.

Was bedeutet mir Kenzingen aus der Ferne, aus Peking?

Bianca Weber-Lewerenz

Wo soll ich hin mit dem Gefühl von endloser Freiheit auf dem Pfad durch die Welt, von einem
Überschwung an Sehnsucht nach zu Hause, der mich überkommt bei dem Geruch eines frischen
Zwetschgenkuchens, dampfender Erde wenn es gerade geregnet hat, bei dem Vogelgezwitscher
, das mich an lange Gartentage im Jostel erinnert, an das Gefühl von Heimat, wenn
in mir drin mal wieder das Bild der beiden Kirchtürme von Kenzingen auftaucht oder mir im
798factory bookstore, dem derzeit angesagtesten Kunstviertel Pekings, das Buch mit dem Titel
„My mother" ins Auge fallt, ich anschließend beim Einkaufen wieder keinen Vanillezucker
bekomme aber beim anschließenden Kaffee vom 18. Stock aus einen Sonnenuntergang wie im
Kaiserstuhl sehe?

Wo ist Heimat? Was bedeutet Heimat? Ein Gefühl, ein Ort, eine Idee? Wie sieht sie aus? Wie
definiere ich eigentlich diesen Begriff, wenn ich mich auf einem meiner Umzüge in ein neues
Zuhause befinde? An einen unbekannten Ort, der einige Tausend km entfernt liegt und dessen
Umfeld einen oft dem Gefühl näher bringt, dass man einmal durch die Wäschetrommel gezogen
wurde und alle „expats" [von lat. ex (außerhalb von) and patria (Heimat, Mutterland),
gemeint sind alle temporär beruflich ins Ausland entsandten Personen mit ihren Angehörigen]
regelmäßig den Ich-will-heim-Koller bekommen?

„Das muss in die 'Pforte'!" (Abb. 1) Die Kraft der Gedanken, ihre Verfolgung, die Kreativität
und Detailtreue beim Ergründen der Bedeutung von Heimat aus der Ferne, traf mich beim
Kistenpacken wie der Blitz, als ich u.a. Multielektrostecker, Waschmittel und Fotos für Peking,

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