Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
30. und 31. Jahrgang.2010/2011
Seite: 81
(PDF, 63 MB)
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Das Wirken der Franziskaner
in Kenzingen

Tanja Rechnitzer

Von etwa 1630 bis 1804 bestand in Kenzingen eine Niederlassung
der Franziskaner. Über 150 Jahre entfalteten
sie hier ihre Wirkung, waren eine unerlässliche Hilfe in
der Seelsorge und prägten sicherlich auch den Alltag entscheidend
mit. Ihr Einfluss zeigte sich nicht nur in der
Stadt, sondern durch zahlreiche Vertretungen und Aushilfen
auch in der ganzen Umgebung. Durch die intensive
Vernetzung innerhalb des Ordens dürften sie außerdem
für einen regen Austausch nicht nur von Personal, sondern
auch an Neuigkeiten gesorgt haben.

Bereits um 1221 hatte der Orden der Franziskaner in
Deutschland Fuß gefasst und sich rasch ausgebreitet1.
Um 1229 scheinen sich die Franziskaner bei Freiburg
niedergelassen zu haben2. Bis zur Gründung der Niederlassung
in Kenzingen war es allerdings noch ein weiter
Weg. So lässt zwar 1327 das Kloster Adelhausen/Freiburg
auf eine Niederlassung der Franziskaner schließen,
wenn es von einem Haus in Kenzingen berichtete, „Das
ist der Barfussen ", also den Franziskanern „gehörend".
1352 gibt es einen Hinweis auf eine Niederlassung der
Franziskaner-Tertiarinnen. Abgesehen von diesen vereinzelten Hinweisen sind keine weiteren
Quellen aus dieser Zeit vorhanden, die von Franziskanern in Kenzingen berichten3. Erst wieder
um 1630 gibt es erneut Nachrichten von den Franziskanern: Um diese Zeit hat sich der Orden
in Kenzingen niedergelassen und entfaltete eine rege Tätigkeit.

Die Tiroler Ordensprovinz

Der Orden der Franziskaner ist in relativ eigenständige Teile untergliedert, die Provinzen. Das
Kenzinger Kloster gehörte zunächst der 1580 gegründeten Tiroler Franziskanerprovinz an. Erzherzog
Ferdinand II. strebte eine einheitliche Organisation der Klöster in seinem eigenen Land
an und regte darum die Gründung der Provinz an, die alle Klöster in seinem Herrschaftsgebiet
umfasste. Die in Vorderösterreich gelegenen gehörten bis dahin zur oberdeutschen, auch Straßburger
(Argentina) genannten Ordensprovinzn, darunter das Franziskanerkloster Freiburg4.
Nachdem die ersten 50 Jahre nach der Gründung die Entwicklung der Provinz nur schleppend
verlaufen war, kam 1627 ihr Aufbau zum Abschluss und sie erhielt ihren endgültigen Namen:
Tiroler Provinz vom hl. Leopold (Provincia Tyrolis St. Leopoldi). Die Namenswahl erfolgte aus
Dankbarkeit dem Landesherren Erzherzog Leopold gegenüber, der zusammen mit seiner Frau,
Claudia von Medici, viel für die junge Provinz getan hatte. Jetzt setzte das eigentliche Wachstum
der Provinz ein - von 122 Ordensbrüdern im Jahr 1637 wuchs die Zahl auf 508 im Jahr 1659 -
und es kam zu Klosterneugründungen5. Auch die Grundlegung des Kenzinger Klosters fällt in
diese Zeit.

Abb. 1: Holzfigur Franziskus von Assisi
im ehemaligen Krankenhaus Kenzingen.
Foto: Klaus Weber, 1981. Mehr zu Franz
von Assisi und Lebensdaten am Schluss
dieses Beitrags (S. 93 f.).

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