Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 49
(PDF, 62 MB)
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Die Grundlage für die Deutung ist unter anderem das Stadtwappen der Stadt Sulzburg, im
südlichen Breisgau am Rande des Schwarzwaldes gelegen. In Sulzburg sind die ersten Silberminen
des Schwarzwaldes nachgewiesen. Das Siegel zeigt einen Mehrberg mit einem darüber
stehenden sechsstrahligen Stern. Die Herren von Osenberg besaßen das Vogteirecht über die
Bergwerke und den Ort. Diese Wappen- bzw. Siegelsymbole finden wir in vielen Stadt- und
Privatsiegeln und -wappen, eben auch im Wappen und Siegel der Meiger von Kürnberg. Das
Sulzburger Wappen wird wie folgt beschrieben:"[...] [es] zeigt einen Bergknappen, der mit
einer Fackel in der linken Hand und der geschulterten Keilhaue in eine Erzgrube einfahren
will. Ein Engel, der auf dem Berggipfel rechts über dem Stollenmundloch sitzt, weist auf einen
Stern, ebenso wie die rechts unten dargestellte Jungeiche ein Sinnbild der Hoffnung auf eine
überdurchschnittlich hohe Erzausbeute [ist]27." Der Stern entstand wahrscheinlich als Symbol
für das wie Sterne funkelnde Erz, der Mehrberg kann als Symbol für den Sitz auf einem Berg
oder, was wahrscheinlicher in unseren Beispielen ist, als Bergwerksbesitz oder für das Schürfrecht
gelten. Wobei die Größe des Dreibergs offensichtlich auf die Bedeutung der Schürfstelle
hinweist. Die Anzahl der Sterne könnte auf die Fundmenge oder die Wertigkeit des Erzes verweisen
(z.B. Silber oder Eisen). Einen weiteren Beleg der Deutung des Sterns finden wir im
Wappen eines Hans Klos: Hauerwerkzeuge des Bergmanns mit darüber schwebendem Stern28.

Weitere Nachweise sind in dem Band Der Bergbau in den
Wappen deutscher Städte abgedruckt29. Etwa zur gleichen
Zeit wie das Wappen der Meiger von Kürnberg erschien der
Stern im Kenzinger Stadtsiegel. Das Wappen der Meiger
von Kürnberg zeigt, dass sie Privilegien erhielten, die mit
Berg- und Schürfrecht zu tun hatten.

Die fünfte Generation

- Ritter Johannes Meiger von Kürnberg, geb. um 1300, gest.
25. Juli 1359, Meiger von Schweighausen, Vogt von Etten-
heim, Schultheiß vonAltkenzingen und Vogt auf Kürnberg.
Schwestern: Adelheid Meiger von Kürnberg, co 1. Albrecht
von Hofweiler; 2. Fritschmann von Weibestat; Nesa
Meiger von Kürnberg, oo ebenfalls Fritschmann von
Weibestat; Sophia Meiger von Kürnberg, 9. Äbtissin des
Klosters Wonnental.

Über Johannes gibt es zwei Abstammungsversionen. Nach der einen Version war Johannes
der Sohn von Johannsen, nach der anderen der Sohn dessen Bruders Konrad. Er war 1358
Schultheiß von Altenkenzingen. Dies und die Version mit Konrad als Vater finden wir im Oberbadischen
Geschlechterbuch, Bd 3. Die wohl richtige Version mit Johannsen als Vater ist vom
Beinamen „von Kürnberg" herzuleiten, den Konrad nicht trug. Für Johannsen spricht auch die
Tatsache, dass das Amt des Burgvogtes ein Erblehen war. Die Version mit Konrad als Vater
könnte von einer Urkunde aus dem Jahr 1345 herrühren, in der dieser Meiger von Schweighausen
genannt wird, die es in zwei Übertragung gibt. Er besaß bis 1345 noch einen Teil des
Schweighauser Fronhofs.

Abb. 12: Wappen des Hans Klos
(aus der Sammlung des Heraldikers
Thomas Köllhofer, Emmendingen)

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