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Am 19. Dezember zog Bernhard feierlich in der Stadt ein. Die Kriegsbeute muss relativ üppig
ausgefallen sein: In Breisach gab es zwar schon lange kaum mehr etwas zu essen, aber
noch reichlich Kanonen, Munition und Kugeln. Auch von einem Gold- und Silberschatz ist
die Rede73. Bald daraufließ er die Belagerungs-Befestigungen abreißen und die Festung selbst
wieder verstärken. Auch wurde Breisach reichlich verproviantiert74 (Abb. 7). Nach acht Tagen
wurde ein großes Triumphfest gefeiert, und auch in Paris feierte man die Einnahme der Stadt75.
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Abb. 7: Nach der Einnahme Breisachs
ließ Bernhard die Festung neu
verproviantieren. Aus: Schiller,
Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs
(wieAnm. 84), S. 505.
Was sollte nun aus Breisach werden? In den Geheimartikeln des Vertrags von Saint Germain-
en-Laye gestand Frankreich Bernhard den Besitz der Landgrafschaft Elsaß und der Landvogtei
Hagenau ohne irgendwelche Lehenszusagen zu, insofern er sie erobern würde. Andererseits
war auch klar formuliert, dass Bernhard bei seinen Eroberungen unter der Autorität des französischen
Königs stand76. „ Wie man diesen Vertrag auch auslegen mag, es bleibt, daß Herzog
Bernhard finanziell völlig von Frankeich abhängig und für die Erreichung seiner territorialen
Ziele auf die Weltmacht Frankreich angewiesen war, während er selbst für diese einen zwar
willkommen, aber nicht unbedingt notwendigen Partner darstellte77. "
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