Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 102
(PDF, 62 MB)
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Wenn Steine reden und Bilder predigen - acht Ausstellungstafeln
zum 350-jährigen Jubiläum der ehemaligen Franziskanerkirche
St. Josef in Kenzingen

Annegret Blum

1. Der Bau der Franziskaner-Klosterkirche St. Josef (1659-1662) unter ihrem
Architekten P. Rufin Laxner

Das Kreuz für den Bau der Klosterkirche wurde am Allerheiligenfest, den 1. November 1658,
aufgerichtet. Damit wurde der Bauplatz als Standort der künftigen Kirche seiner Bestimmung
übergeben und gesegnet.

Als Provinzial nahm Pater Rufin Laxner am 15. Mai 1659 an der Grundsteinlegung der

Klosterkirche in Kenzingen teil. Die Grundsteinlegung wurde, wie es heißt, vom „Abt des
berühmten Klosters von Euenheim, dem hochwürdigsten Herrn Franziskus" vorgenommen.
Pater Rufin Laxner war von Beruf Architekt und als Baumeister für verschiedene Klöster der
Provinz tätig. Fast vierzig Jahre lang bestimmte er entscheidend das Bauwesen der Tiroler
Ordensprovinz. Zu den von ihm entworfenen und ausgeführten Klöstern gehörten: Bad Waldsee
, Horb, Ehingen, Saulgau und Kenzingen. Das größte Werk schuf Rufin Laxner in Brixen,
wo er das Klarissinnen-Kloster sowie die Kirche und die Residenz der Franziskaner fast völlig
neu baute. Zweimal war er Provinzial (1656-1659; 1668-1671). Als Vertreter seiner Provinz
besuchte er verschiedene Generalkapitel des Ordens (Rom, Toledo, Valladolid). 1684 war er
Hauptarchitekt bei Umbauarbeiten in Kaltem.

Als Architekt und Oberer erwarb er sich große Verdienste um die Tiroler Franziskanerprovinz,
die seit 1627 immer mehr aufblühte. Seine Baupläne für die unter seiner Leitung entstandenen
Klöster weisen eine neue Konzeption auf. In ihr wird der Einfluss einer italienischen Reformgruppe
der Franziskaner, der Reformaten, sichtbar, der sich 1627 die Tiroler Ordensprovinz
angeschlossen hatte.

Einfachheit und eine gewisse Strenge sind für diese Bauweise bezeichnend. Das Kloster ist als
Dreiflügelanlage um einen quadratischen Innenhof gebaut. Den Kreuzgang charakterisieren
weite Rundbogenarkaden. Die Klosterkirche ist ein einschiffiger Bau mit einem Tonnengewölbe
; der Chor weist einen geraden Abschluss auf. In verschiedenen Abwandlungen wird
diese Konzeption mehrfach umgesetzt. P. Rufin Laxner verstarb am 14. Februar 1687 in Brixen
und wurde dort vor dem Hauptaltar der Klarissen-Klosterkirche beigesetzt.

2. Die Weihe der Kirche am 11. Juni 1662 - „am Sonntag innerhalb der Oktav
von Fronleichnam66

Die Kirche als sichtbarer Bau ist sowohl ein Zeichen der auf Erden pilgernden Kirche als auch
ein Bild der Kirche, die bereits im Himmel weilt. Nach altem christlichem Brauch wird sie in
einer feierlichen Handlung dem Herrn geweiht. Jede Kirche, die geweiht werden soll, muss
einen Titel haben. Die ehemalige Franziskaner-Klosterkirche verehrte als ihren Patron den
heiligen Joseph.

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