Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
32. und 33. Jahrgang.2012/2013
Seite: 196
(PDF, 62 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2013-32-33/0198
Die landwirtschaftliche Gauausstellung in Kenzingen des Breisgauverbandes
am 23., 24. und 25. September 1900: Ideen - Konzeption - Strategie

Das Medium Ausstellung und Prämierung war in vielen Ländern schon praktiziert und als Möglichkeit
einer Leistungsschau für den Fortschritt in der Welt der Technik erkannt worden. In
Bayern wurde das erste landwirtschaftliche Hauptfest zur Vermählung des späteren Königs
Ludwig I. 1810 gefeiert (heute „Münchner Oktoberfest"). Im Gegensatz dazu ist das „Landwirtschaftsfest
zu Kannstatt" (heute „Cannstatter Wasenfest") aus bitterster Not heraus im Jahre
1818 eingeführt worden. Eine Darstellung von 1839 zeigt schon früh das Fest des Landwirtschaftlichen
Vereins in Freiburg im jungen Großherzogtum (Abb. 23).

Im Jahre 1817 wurde die „Centralstelle des Landwirtschaftlichen Vereins" als staatliche Überbehörde
für die zu gründenden landwirtschaftlichen Vereine und als Träger und Ausrichter der
landwirtschaftlichen Gauausstellung geschaffen. Der Aufforderung zur Gründung von landwirtschaftlichen
Zweigvereinen zur Belebung und Verbreitung der modernen Agronomie folgten
dann die acht landwirtschaftlichen Bezirksvereine Breisach, Emmendingen, Ettenheim,
Freiburg, Kenzingen, Neustadt, Staufen und Waldkirch und organisierten sich gemeinsam im
VII. Gauverband - Breisgau -, kurz Breisgauverband genannt.

Die landwirtschaftlichen Gauausstellungen sollten dann im 19. Jahrhundert die populärsten
landwirtschaftlichen Feste in Baden werden, wofür das am 28. September 1818 erstmals gefeierte
landwirtschaftliche Hauptfest in Bad Cannstatt „Anregung und Leitbild" war. Schon in
der „Öffentlichen Aufforderung" war angekündigt, die Zentralstelle werde „Prämien für diejenigen
bestimmen, welche sich durch neue nützliche Kulturen, Veredlung des Viehbestandes,
Erfindung nützlicher ökonomischer Werkzeuge, Benutzung bisher vernachlässigter Naturprodukte
usw. auszeichnen ".

Am 23., 24., 25. September 1900 war Kenzingen Schauplatz des Landwirtschaftlichen Festes
des Breisgauverbandes (Titelbild). Das Festprogramm (Abb. 24) umfasste das fachliche und
populäre Interesse „Brot und Spiele". Die Landwirtschaftliche Ausstellung war in folgende
Themenbereiche gegliedert:

- Pferde;

- Rindvieh, Schweine, Ziegen, Kaninchen und Geflügel;

- Bienenprodukte und Bienengerätschaft (keine Bienenvölker);

- Alle in der Gegend angebauten Erzeugnisse des Feld- und Gartenbaus, insbesondere verschiedene
Getreidesorten (mit voller Halmlänge in starken Bündeln und 1 Liter Körner),
Kartoffelsorten (je zehn Stück gleicher Art), Hanf (in jeder Stufe der Bereitung), Flachs,
Welschkorn (Stauden und Kolben), Rüben, Tabak, Gemüse, Obst (mit Stiel), Konserven und
Obstbäume sowie Erzeugnisse und Geräte der Milchwirtschaft;

- Saatgut, Pflanzgut, Baumschulerzeugnisse;

- Weinbauerzeugnisse und Weinbaugeräte;

- landwirtschaftliche Geräte und Maschinen, Kunstdünger und Kraftfuttermittel;

- Lehrmittelausstellung und Arbeitserzeugnisse der Landwirtschafts- und Haushaltungsschulen
des Gaues;

- Waldwirtschaft.

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