http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2016-34-36/0020
Abb. 1: Werbefoto der Stadt Leonberg auf ihrer Homepage für eine Bürgerreise 2010 nach
Rovinj. Homepage Leonberg, 2013.
Das Thema hatte Interesse geweckt. Nur 25 Minuten später meldete sich eine
„Claudia" und legte eine selbstermittelte, nicht ganz fehlerfreie Liste von Partnerschaften
vor.
Der Blick ins Medium Internet zeigt, dass kommunale Partnerschaften auch bei
jüngeren Zeitgenossen attraktiv sind. Will man diese Forum-Beiträge pars pro
toto nehmen, so geht die kroatische Seite das Thema „Städtepartnerschaft" locker
und unbekümmert an, während die deutsche Antwort mit der auf Vollständigkeit
bedachten Partnerschaftenliste bürokratisch und perfektionistisch erscheint2. Das
deutet auf gewisse nationale Mentalitätsunterschiede hin, die weder über- noch
unterbewertet werden sollten. Ferner geht das Partnerschaftsinteresse eher von
kroatischer Seite aus, wobei dies aber auf ein reales deutsches Interesse stößt. Anknüpfungspunkt
ist hier Kroatien als Urlaubsland, was vorrangig die Adriaküste
bedeutet.
Das Beispiel zeigt, wie man von kroatischer Seite aus gerade mittels des Tourismus
deutsche Kommunen für eine Partnerschaft zu gewinnen hofft. Schon vor
Jahrzehnten galt Jugoslawien - hier besonders der kroatische Landesteil - den
Bundesdeutschen als kostengünstiges, abwechslungsreiches Urlaubsland. Zurück
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