Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 27
(PDF, 66 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2016-34-36/0029
Wenn auch dem Internet nicht allzu viel über die laufenden Begegnungen der
letzten Jahre zu entnehmen ist, so zeugt doch ein wichtiges Ereignis von der Beachtung
der Geschichte der „Gastarbeiter" Schrambergs und auch von der der
Beziehung zu Cakovec. Es wurde nämlich im Oktober 2011 gleichzeitig zum „3.
Markt der Kulturen" eine diesbezügliche Ausstellung des Stadtmuseums eröffnet,
zu der auch eine fünfköpfige Delegation aus Cakovec unter Führung von Slobodan
Veinovic in Vertretung des Bürgermeisters Branko Salamon angereist war.
Zur Ausstellung gehörte ein umfangreicher Begleitband, in dem in Artikeln und
Interviews u.a. die Zuwanderung der Menschen aus der Region Cakovec und die
Städtefreundschaft dokumentiert wurde.

Die Freundschaft zwischen Schramberg und Cakovec wurde vor allem durch das
beharrliche Engagement der lokalen jugoslawischen, später kroatischen Vereine
bewirkt. Hinzu kamen bei der Stadt und einigen führenden Unternehmen wirtschaftliche
Erwägungen. Mit der erneuten Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages
, aber auch der erwähnten Ausstellung mit Begleitband ließ die Stadt das
Engagement der kroatischen Arbeitsmigranten nicht ins Leere laufen, sondern
bekundete damit eine Wertschätzung für das soziale Engagement der Vereine,
was gleichzeitig auch ein positives Indiz für das Integrationsklima in Schramberg
darstellt. Darüber hinaus ist diese Freundschaft angesichts der vielfältigen Aktivitäten
ein guter Beleg dafür, dass eine lebendige Beziehung nicht zwangsläufig das
Etikett „Partnerschaft" tragen muss.

Auch bei der Verbindung zwischen Pforzheim und Osijek rühren die allerersten
Kontakte aus der Zeit vor der Unabhängigkeit her. Schon seit 1978 existierte eine
lockere Kooperation zwischen der Universität Osijek und der Fachhochschule
Pforzheim; auch hatten Osijeker Handballer seit 1986 regelmäßig an internationalen
Turnieren in Pforzheim teilgenommen24. Diese speziellen und teilweise exklusiven
Kontakte wurden durch die Unterstützungsleistungen im Gefolge des Unabhängigkeitskriegs
erheblich ausgeweitet. Hier waren es kroatische Mitbürger, die
zusammen mit deutschen Pforzheimern und der Unterstützung von Bürgermeister
Siegbert Frank (Sprecher des Hilfskomitees) und des kroatischen Franziskaner-
Paters Juro Marcinkovics (Pfarrer der St. Josefsgemeinde im Stadtteil Eutingen)
die Hilfen bewerkstelligten und damit die Kontakte zu Osijek intensivierten. Dies
war keine einseitige Angelegenheit, denn um dieselbe Zeit hatte der Bürgermeister
von Osijek eine junge Mitarbeiterin nach einer möglichen deutschen Partnerstadt
gefragt25. Da sie als Kind in Pforzheim aufgewachsen war und sich positiv
an die Stadt erinnerte, schlug sie ihm diese vor. In Osijek engagiert sich auch die
Deutsche Gemeinschaft (ehemals Volksdeutsche Gemeinschaft; in Osijek wohnen
ca. 500 ethnische Deutsche) in der Verbindung. Im Haus der Gemeinschaft
hat auch die Kroatisch-Deutsche Gesellschaft ihren Sitz.

27


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2016-34-36/0029