Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 80
(PDF, 66 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2016-34-36/0082
Die europäische Dimension der Partnerschaft
von Kenzingen und Vinkovci

Branko Tomic

Den Ursprung der Partnerschaft zwischen Kenzingen und Vinkovci muss man in
der außerordentlich erfolgreichen Zusammenarbeit des Deutschen Roten Kreuzes
des Kreis Verbandes Emmendingen und des Kroatischen Roten Kreuzes der Stadt
Vinkovci suchen. Die Anfänge der Beziehung lagen in den für uns schwersten
Zeiten des Krieges, nämlich 1991/1992, als 150 Kinder aus Vinkovci und
Umgebung in mehreren Gemeinden des Landkreises Emmendingen, und somit
auch in Kenzingen, bei ihnen bis dahin fremden Leuten Zuflucht fanden.

Von dieser Zeit an bis zum heutigen Tage reihten sich viele gemeinsame Aktivitäten
aneinander: zuerst humanitären Charakters, später dann auch auf politischer,
bildungsmäßiger, kultureller und sportlicher Ebene, in denen an die 100 Bürger
unserer Städte beteiligt waren. Daraus entstand eine feste Freundschaft, die
mit der offiziellen Unterzeichnung der Partnerschaft der beiden Städte endete,
worüber in dieser Monographie viel ausführlicher Rudi Nadler, der Haupt-Motor
dieser Zusammenarbeit, schreibt. Für sein Engagement wurde Herrn Nadler die
höchst mögliche Anerkennung der Stadt Vinkovci erwiesen: Er wurde am 20.
Juli 2005 mit der goldenen Stadtplakette, dem „Wappen der Stadt Vinkovci",
ausgezeichnet.

Als jemand, der bei allen gemeinsamen Aktivitäten mitgewirkt hat, wurde
ich vom Redakteur dieser Ausgabe der „Pforte" gebeten, meine persönlichen
Eindrücke über eine, fast 25-jährige Zusammenarbeit, nämlich von 1991 bis
2015, festzuhalten. In einer Zeit da fast ein Drittel Kroatiens okkupiert war, 26
zu Vinkovci gehörende Dörfer zerstört waren, und deren Bewohner vertrieben
wurden, lag Vinkovci ständig unter Geschützfeuer. Damals war das Lied „Stop
the War in Croatia" (deut.: Stoppt den Krieg in Kroatien) von Tomislav Ivcic
sehr populär, mit welchem man die europäische Öffentlichkeit auf die kroatische
Lage aufmerksam machen wollte, besonders aber mit der Zeile „We want to share
the european dream" (deut.: Wir wollen den europäischen Traum teilen). Und
tatsächlich kam dann auch Hilfe aus Europa, aus Deutschland, das von Anfang
an Kroatien und dessen Wunsch nach Unabhängigkeit stark zu unterstützen
versuchte. So erreichte uns auch Ende Dezember 1991 das Angebot unserer
deutschen Freunde und Partner, 150 Kinder aus Vinkovci und Umgebung in
Deutschland in Sicherheit zu bringen. Ende Februar 1992 wurden die Kinder in
den Kreis Emmendingen gebracht und blieben ca. drei Monate lang dort.

""Übersetzung von Irena Tomic

80


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2016-34-36/0082