Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 96
(PDF, 66 MB)
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Kreuzes Emmendingen und hier wieder insbesondere Rudi Nadler standen uns
mit Rat und Tat zur Seite. Einzelne Aktionen innerhalb der Schule sollten dazu
beitragen, auch andere Schülerinnen und Schüler für die Situation in Vinkovci
zu interessieren. So führte der Arbeitskreis zum Beispiel eine Weihnachtsaktion
durch, bei der alle Schülerinnen und Schüler Päckchen für die Schülerinnen und
Schüler in Vinkovci spenden konnten. Der Abiturjahrgang 1999 übergab außerdem
eine Spende von 1000 DM für das dortige Gymnasium, wodurch zwei PC-
Bildschirme angeschafft werden konnten. Zu Beginn des Jahres 2000 war es dann
schließlich möglich, auch über Internet und E-Mail mit der Schule sowie den
Schülerinnen und Schülern direkt in Kontakt zu treten. Der Wunsch der Schulleitungen
den Austausch noch im laufenden Schuljahr zu ermöglichen, wurde vom
Arbeitskreis gern aufgenommen, denn der Kreisverband DRK Emmendingen
plante erneut einen Hilfskonvoi sowie einen Arbeitseinsatz und bot der Gruppe
die Mitfahrgelegenheit an. Nach Absprache zwischen den beiden Schulleitungen
und der Elternschaft sollte die Fahrt zwischen dem 2. und 9. Juli 2000 stattfinden,
15 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 10 bis 13 entschlossen sich damals
zur Teilnahme. „Die Zeit in Kroatien hat mir viele neue Erkenntnisse gebracht.
Davor hatte ich mir oft Gedanken gemacht, wie es dort wohl sein wird. Ein Land,
in dem noch vor wenigen Jahren ein grausamer Bürgerkrieg tobte, hatte ich noch
nie besucht. Ich konnte mir die von den erfahrenen Kroatienreisenden beschriebenen
Zustände nicht vorstellen: Einschusslöcher an den Hauswänden, zerbombte,
von Menschen verlassene und von Pflanzen überwucherte Häuser, halbleere Supermarktregale
und das Fehlen von Strom- und Wasseranschlüssen. Das waren
für mich Bilder, die ich mit den Zeiten des Zweiten Weltkriegs und Nachkriegsdeutschland
in Verbindung brachte. Dass solche Zustände noch immer in einem
europäischen Land herrschen sollten, schien mir völlig unbegreiflich. Doch nun
weiß ich, was Krieg anrichtet; was er einem Land und seinen Menschen antun
kann. Dabei wurde mir klar, dass alles Menschenmögliche getan werden muss,
um dies in Zukunft zu verhindern. " So berichtet damals eine Schülerin von ihrem
Aufenthalt. Eine andere meint zu der langen Fahrt von Kenzingen in den Balkan:
„Sechzehn Stunden starrt man durch das Glas der Autos, wird unantastbar für das
Draußen und seine Wirklichkeit, bis man ausgespuckt wird in eine Welt, die der
unseren so fremd nicht erscheint. "

Über ihren Besuch in Zagreb schreiben dabei teilnehmende Schülerinnen und
Schüler: „Seit das kroatische Volk 1991 seine Unabhängigkeit erlangte, wurde die
mit 953 607 Einwohnern größte Stadt Kroatiens zur Hauptstadt und zum Politik-
und Verwaltungszentrum der Republik. Zagreb gilt als das Paris des Balkans, was
wir nach einem Rundgang durch die Innenstadt bestätigt fanden. Eine Zahnradbahn
verbindet seit 1888 Unterstadt und Oberstadt. Nach einer Führung durch

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