Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 150
(PDF, 66 MB)
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Buch füllen - schade nur, dass dies die Aufnahmefähigkeit der Teilnehmer weit
übersteigt. Besonders beeindruckend sind der Heldenplatz, der Dom St. Stephan,
die Kettenbrücke und das Parlamentsgebäude. Auch der allgegenwärtige eklektische
Baustil bleibt wohl lange in Erinnerung. Der Nachmittag steht zur freien
Verfügung, der Regen hat aufgehört und wir genießen das süße Nichtstun im Zentrum
von Budapest.

10. Tag: Budapest - Baja (165 km)

Ausgeruht und froh gelaunt starten wir zur vorletzten Etappe über Szigetszentmi-
klös, Makäd und Tass, ab dort leider ohne Radweg nach Baja. Da wir in Makäd
plötzlich keine Hinweisschilder mehr Richtung Tass, einem typischen alten Fischerdorf
mit Stroh gedeckten Häusern, sehen, fragen wir einen straßenfegenden
Einheimischen nach dem Weg. Da dieser ausschließlich Ungarisch spricht, ist es
eher einem glücklichen Zufall zu verdanken, dass wir ohne Umwege dort auch
ankommen. Der ebenso freundliche wie ortskundige Fahrer eines zufällig vorbeikommenden
Autos mit Züricher Kennzeichen erklärt uns dann in Tass in schönstem
Züricher Akzent, wie wir weiterfahren müssen. In Baja empfangt uns eine
Vertreterin der Stadt - der Bürgermeister ist im Sommerurlaub - in akzentfreiem
Deutsch und erzählt uns unter anderem, dass man am dortigen Gymnasium das
deutsche Abitur ablegen kann, dass ihre Tochter in Freiburg studiert hat, und sie
daher unsere Heimat ein wenig kennt.

Bei einem Glas Wein auf der Hotelterrasse macht Herbert Emmenecker den Vorschlag
, am nächsten Morgen nicht wie geplant mit dem Bus an die kroatische
Grenze zu fahren, sondern die ca. 50 km auch mit dem Rad zurückzulegen - ein
Vorschlag, dem begeistert zugestimmt wird.

11. Tag: Baja (Udvar) - Vinkovci (97 km)

Herbert Emmenecker ist in der Nacht gestorben.

Geschockt von dieser Nachricht sind alle zunächst wie gelähmt. Glücklicherweise
kümmert sich Dr. Eberhard Kimmi mit freundlicher Unterstützung durch die Vertreterin
der Stadt Baja um die erforderlichen Formalitäten. Nach eingehender Diskussion
sind wir der einheitlichen Meinung, dass es nicht in Herberts Sinn wäre,
die Radtour jetzt abzubrechen. Wir informieren die Verantwortlichen in Vinkovci,
dass sich unser Eintreffen an der Grenze verzögern wird und fahren dann mit dem
Bus nach Udvar.

Kurz nach uns trifft auch der Bus mit ca. 30 kroatischen Radfahrern an der Grenzstation
ein (Abb. 3). Bürgermeister Matthias Guderjan und der stellvertretende
Bürgermeister Petar Kulic (Vinkovci) halten jeweils eine kurze Ansprache, desgleichen
Rudi Nadler und Zvonko Domacinovic. Alle würdigen Herbert Em-
meneckers Verdienste um die Städtefreundschaft und sein Engagement für und
während der Radreise.

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