Freiburger historische Bestände - digital

Die musikalische Mitgestaltung des Festgottesdienstes am Sonntagmorgen wurde
zum erwarteten Höhepunkt dieser Chor-Begegnung; im Übrigen auch einer
der Höhepunkte des Kenzinger Historischen Altstadtfestes 2011. Stadtpfarrer
Frank Martin und sein Kollege Stjepan Podboj konzelebrierten die Messe, Kantor
Matthias Franz und Dubravka Vukovarac sangen gemeinsam, abwechselnd
in deutsch und kroatisch, den 145. Psalm (an dieser Stelle herzlichen Dank an
Dragica Poppe, Freiburg, für die Übersetzung des Psalmtextes), dazu erklang die
wunderbare Musik der Missa brevis in d-Moll für Soli, Chor und Orchester von
Wolfgang Amadeus Mozart, KV 65. Die Solistenparts übernahmen Mitglieder
des Gastchores aus Vinkovci und setzten mit ihren wunderbaren Stimmen dem
Klang des Gemeinschaftschores die Krone auf. Nicht nur für die Sängerinnen und
Sänger von Sveta Cecilija und des Chores der Stadtkirche, sondern auch für die
Besucher - erfreulich viele auch von der evangelischen Kirchengemeinde, dazu
einige Mitwirkende des Mittelalter-Spektakels in ihren historischen Kostümen
- ein außergewöhnlich feierlicher und bewegender Gottesdienst. Auch Oberbürgermeister
Mladen Karlic und Bürgermeister Matthias Guderjan zeigten sich tief
beeindruckt.

Neben der musikalischen Begegnung gab es ausreichend Gelegenheit, sich auch
menschlich näherzukommen und einige Sehenswürdigkeiten im Breisgau zu besuchen
. Nach der oben erwähnten Probe im Gymnasium stand die Eröffnung des
Historischen Altstadtfestes auf dem Programm, nach der sich alle auf Einladung
der Stadt Kenzingen im „Alpirsbacher Hof, dem Zelt der Vereinsgemeinschaft
Nordweil, trafen. Die Liebe der kroatischen Gäste zum gemeinsamen Singen
brach sich hier bereits zum ersten Mal Bahn: klangvoll ertönten traditionelle Lieder
aus Ost-Slawonien und alle sangen mit, auch einige Kenzinger stimmten, verständlichen
Text-Unsicherheiten zum Trotz, mit ein. Nach einem gemeinsamen
Ausflug nach Freiburg, mit einer speziellen Führung im Freiburger Münster durch
Berthold Schneller (Kenzingen) und Gelegenheit zu einem Innenstadt-Bummel
wohnten Gastgeber und Gäste dem Bürgerschauspiel bei. Im Anschluss traf man
sich zwanglos auf der Terrasse der Pizzeria „Da Luciano" am Kirchplatz zum
gemeinsamen Abendessen und, wie könnte es anders sein: Singen. Immer wieder
blieben Passanten stehen, hörten sich einige Lieder an und gingen dann applaudierend
weiter. Das Repertoire schien unerschöpflich, wohingegen wir anwesenden
Kenzinger schon nach wenigen deutschen Volksliedern, um die uns unsere
kroatischen Freunde gebeten hatten - jetzt allerdings unverständliche - Text-Unsicherheiten
offenbarten.

Auf Einladung der Stadt Kenzingen gab es nach dem Festgottesdienst ein gemeinsames
Mittagessen im Kreisseniorenzentrum St. Maximilian Kolbe, in dessen
Rahmen der Kenzinger Kirchenchor das von Professor Otfried Büsing (Freiburg)
vierstimmig gesetzte „Ne dirajte me ravnicu " (deut.: Rührt mein Feld nicht an) zu
Ehren der Gäste uraufführte. Es handelt sich um ein in Kroatien weithin bekanntes
Lied, das von der Heimkehr des Sohnes zu seiner auf ihn wartenden Mutter singt.

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