Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 160
(PDF, 66 MB)
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Die Wiedersehensfreude bei der Ankunft am späten Nachmittag in Vinkovci war
groß; nach herzlichen Umarmungen erfolgte die Verteilung auf die verschiedenen
Quartiere: die Schüler und die meisten Sängerinnen und Sänger zu ihren Gastfamilien
, die Übrigen in ihre Hotels.

Für den Gottesdienst in der modernen Kirche Hl. Bischof Nikolaus (Abb. 4) war
die gleiche Mozart-Messe wie ein Jahr zuvor in Kenzingen vorgesehen. Daher
reichte eine gemeinsame Chorprobe am Samstagvormittag aus; einige Sängerinnen
und Sänger aus Kenzingen probten auch bei den kroatischen Stücken und
sangen diese im Gottesdienst mit. Dubravka Vukovarac schwang dieses Mal den
Taktstock und Susanne Alberts spielte die Orgel, instrumental begleitet vom renommierten
Streichquartett „Zagrebacki Kvartet". Die Chöre harmonierten erneut
bestens; auch unsere mitgereisten Gastsänger registrierten nach eigenem Bekunden
die herzliche Atmosphäre. Im Anschluss an die Vorabendmesse gab das
Zagreber Streichquartett in der Kirche ein Konzert mit Quartetten von Schubert,
Prokofiev und Brahms.

Touristischer Höhepunkt unseres Besuchs in Vinkovci war das traditionelle
Herbstfest, das 47. Vinkovacke Jeseni (deut: Vinkovcier Herbst). Bereits die Eröffnung
war ein aufwendig inszeniertes farbenfrohes Spektakel voller Musik, leider
bei leichtem Nieselregen, was wegen der aufgespannten Regenschirme gelegentlich
der Sicht, aber keineswegs der Stimmung Abbruch tat. Der Trachtenumzug
mit Gruppen aus ganz Kroatien bei mittlerweile strahlendem Sonnenschein
war für alle ein unvergessliches Erlebnis. Im Anschluss fasste man sich - mit
kunstvoll überkreuzten Armen - an den Händen und tanzte zu traditioneller Musik
: einige Hundert Menschen in einem imposanten Reigen. Im Begleitprogramm
stand außerdem ein informativer Stadtrundgang durch das geschichtsträchtige
Cibalae, wie Vinkovci zu römischer Zeit hieß. Die Rundfahrt durch die Gespanschaft
Vukovar-Syrmien führte uns eindrücklich vor Augen, wie tief der Schmerz
des Bürgerkriegs noch immer sitzt.

Auch in Vinkovci wurde deutlich, wie wichtig die privaten Kontakte für die Städtepartnerschaft
sind. Das Abendessen im Haus von Danijel Cirimotic, das abschließende
Abendessen am Salas „Tena" (Gasthaus im Landhausstil) oder ganz
einfach die mit den Gastfamilien verbrachte Zeit, Gespräche, gemeinsames Essen
und Trinken, Lachen, Singen (!) und Tanzen (Abb. 5) sind die Bausteine für ein
trag- und zukunftsfähiges Fundament der Freundschaft zwischen Kenzingen und
Vinkovci - der mehr als 1000 km betragenden Entfernung zum Trotz.

Nach herzlichen Umarmungen (Abb. 6), die eine oder andere Träne eingeschlossen
, traten wir die Heimreise an. Tief beeindruckt von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft
unserer Gastgeber, waren sich alle einig: Wir waren nicht zu Besuch
in der Fremde, sondern bei Freunden zu Hause.

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