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Katastrophen heil überstanden, haben Feuchtigkeit und Wasser, Mäusefraß und
Unachtsamkeit getrotzt. Das gilt sogar für die Pergamenturkunde mit dem 1283
aufgezeichneten Stadtrecht; auf den neun Wachssiegeln, die an der Urkunde befestigt
sind, erkennt man noch Bilder und Schrift. Möglich ist das, weil Menschen
nicht nur für ihr persönliches Wohlergehen gesorgt haben, sondern sich auch verantwortlich
wussten für das Erbe, das ihnen zu treuen Händen anvertraut war.
Von der Natur verwöhnt
Die Kenzinger Gegend erfreut sich ungewöhnlicher Trümpfe: Fruchtbare Böden
; gesundes Trinkwasser aus Brunnen, deren Bedeutung darin zum Ausdruck
kommt, dass sie oft einen eigenen Namen tragen; Brauchwasser aus der Elz zum
Waschen, zum Gießen des Gartens und zum Tränken des Viehs; hochwassersichere
Plätze für Wohn- und Wirtschaftsgebäude; in der unmittelbaren Umgebung
Land, um Gärten, Felder und Weinberge, Wiesen und Weiden anzulegen; in der
weiteren Umgebung Wald als zusätzliche Viehweide, als Lieferant von Wildbret,
Brenn- und Werkholz, Honig und Beerenfrüchten sowie von Seegras zum Ausstopfen
von Matratzen. In Zeiten außerordentlicher Belastung war der Wald so
viel wert wie ein Bankguthaben. Noch 1945 haben Bewohner in ihm Zuflucht vor
den Gräueln des Krieges gesucht.
Abb. 1: Regio/Alsatia - ein Land von großer Fruchtbarkeit. So beschreibt Sebastian Münster
im 16. Jh. die Alsatia, den alemannischen Sprachraum am Oberrhein, der genau der
heutigen Regio entspricht. Es ist der älteste geschlossene Kulturraum Europas nördlich
der Alpen.
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