Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 193
(PDF, 66 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2016-34-36/0195
imus ... easdem vineas). - Etwa ein
Jahrhundert später, um 1430/50,
könnte die gotische Rebenmadonna
geschaffen worden sein. Maria
hält das Jesuskind auf dem linken
Arm, und in der rechten Hand fast
andächtig eine Traube.

Bemerkenswert ist die Genauigkeit
vieler Einträge im Güterbuch:
„2 Juchart, 2V2 Juchart, [...]". Ein
Juchart war die Fläche, die man an
einem Tag mit einem Joch Ochsen
pflügte. Äcker waren, wie einzelne
Angaben zeigen, wohl auch mit
Stangen oder Seilen vermessen
worden. Zudem wussten Kenner
die Größe von Flurstücken recht
genau zu schätzen.

Pächter erfreuten sich bemerkenswerter
Rechtssicherheit, wie Wendungen
folgender Art zeigen: „Die
Bürger von Kenzingen versicherten
und sagen [cives de Kenzingen as-
Abb. 7: Gotische Rebenmadonna 1430-50; suerunt et dicunt];[...] die Verwal-
Mittelpunkt des Hochaltars Katholische Stadt- ter haben es mir so berichtet; [...]
Pfarrkirche St. Laurentius, Schwarz-Verlag, besagter Keger leugnete" Nicht
Kenzingen. selten ging Zenlin auf die Argumente
der Gegenseite ein und verzichtete
auf Abgaben. Nach dem Grundsatz von ,Treu und Glauben' verlangte er,
als Abgabe geschuldeter Wein müsse von der Art sein, „ wie er ohne List und Trug
in jenen Rebbergen wächst [prout sine dolo et fraude in ipsis vineis crescitf'. Von
Einsicht zeugt auch die Bereitschaft der Tennenbacher, sich an den Kosten der
Unterhaltung von Weg und Steg zu beteiligen. Hätte man allenthalben die Klagen
derer beherzigt, die Abgaben und Dienste leisten mussten, wäre Deutschland der
unselige Bauernkrieg erspart geblieben.

Johanniter und Franziskaner in der Stadt

Seit dem Spätmittelalter hatten in Kenzingen auch die Johanniter und die Franziskaner
eigene Niederlassungen. Beide gehörten zu Ordensverbänden, die in der
ganzen lateinischen Christenheit verbreitet waren. Ursprünglich konnten die Unterschiede
zwischen ihnen kaum krasser sein: Die Johanniter wollten die Ideale
des Rittertums mit denen des Mönchtums verschmelzen, um das Heilige Land ge-

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