http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2016-34-36/0228
Amateure, das heißt Liebhaber, und Wissenschaftler (vor allem der benachbarten
Universität Freiburg) haben die Geschicke der Stadt und der Gegend bis in
die Vorgeschichte zurückverfolgt. Biologen, Geografen, Historiker, Philologen,
Volkskundler ... haben zusammengewirkt, sodass 1998 und 1999 die Geschichte
der Stadt Kenzingen erscheinen konnte. Sie antwortet auf Fragen nach der politischen
, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung, aber auch nach
Herkunft und Bedeutung von Flur- und Straßennamen, sowie nach dem lebendigen
Brauchtum am Beispiel der Kenzinger Fastnacht. Die zwei opulenten Bände,
Jahrgänge der „Pforte" und reiche Bestände im Archiv der Stadt sind dem Autor
dieses Beitrags willkommene Hilfen gewesen.
Eine Kirche, zwei Konfessionen
Abb. 20: Ehemalige Franziskanerkirche; heute eine Simultankirche: Evangelische Kirche
mit ihrem Kirchturm und die katholische Spitalkapelle (re.). Foto: Klaus Weber, 2010.
Der Zuzug von Vertriebenen und Begleiterscheinungen der modernen Arbeitswelt
haben die Bevölkerung konfessionell kräftig durchmischt. Die beiden großen
Konfessionen sehen sich vor dieselben Herausforderungen gestellt. Eine davon:
Viele junge Christen kehren ihrer Kirche den Rücken; offensichtlich lässt die Bindekraft
der Konfessionen nach, wie die der Parteien, Gewerkschaften, Vereine,
nicht zuletzt der Ehen und Familien.
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