Freiburger historische Bestände - digital

neben der Siedlung Vinkovci nur noch vier besiedelte Dörfer. So beinhaltet das
osmanische Steuerregister für den Sandschak2 Sirmien, entstanden um 1570, und
für das Gebiet des heutigen Vinkovci fünf Dörfer mit insgesamt 82 Häusern (mit
geschätzt 500 Einwohnern): Vinkovci mit 17 Häusern, Zaluzje mit 21 Häusern,
Trbusanci mit 23 Häusern, Draganovci mit 13 Häusern und Liskovac mit 8 Häusern
(Abb. 9).

Abb. 9: Türkischer Kampfhammer (nadzak) aus Vinkovci, 16.-17. Jahrhundert.

Das Gebiet des osmanischen Vinkovci (karye-i Vinkofci) wurde am Ende des
17. Jahrhunderts in schweren Befreiungskämpfen verwüstet und seine Einwohner
gewaltsam umgesiedelt. Die Siedlung Vinkovci war daraufhin fast ein Jahrzehnt
ausgestorben und verlassen. Während der osmanischen Katastrophe und bei der
Flucht 1690-1691 versteckten sich die Bewohner von Vinkovci im Moorland der
Vuka rund um das Dorf Antin (15 km nordwestlich des heutigen Vinkovci) wie
auch in anderen, sichereren Ortschaften, was auch die Bewohner anderer Dörfer
aus der Gegend taten. Dies lässt sich aus einem Teil der Volkszählung im Bezirk
Osijek aus dem Jahr 1697 entnehmen, wonach die Registratoren die Einwohner
südlicher Dörfer im Moorland und in den Wäldern rund um das Dorf Antin antrafen
. Die Vertriebenen suchten Zuflucht vor den Kriegszerstörungen und kamen
aus folgenden Dörfern: Ivankovo, Andrijasevci, Pobrezje, Retkovci, Prkovci und
Vinkovci (Vinkovczy). Die Rückkehr dieser Menschen in ihre alten Dörfer, wie
auch nach Vinkovci, begann um das Jahr 1700.

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