Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 279
(PDF, 66 MB)
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der Presbyter beweist, dass die eifrigen Bischöfe viel Arbeit hatten, und dass sie
nicht allen Pflichten nachkommen konnten. Wahrscheinlich benötigte der Bischof
keine Priester in der Stadt, weil die christliche Gemeinde in Cibalae, die sich inmitten
einer heidnischen Mehrheit befand, zahlenmäßig relativ klein war. Es ist
anzunehmen, dass der Bischof von Cibalae die Priester eher für die umliegenden
Ortschaften brauchte. Die Gläubigen trafen sich ohne jeden Zweifel in der Kirche
von Cibalae zu Eucharistiefeiern. Dort lasen die Lektoren den versammelten
Gläubigen Fragmente der Heiligen Schrift des Neuen und Alten Testaments vor.
Bei diesen Treffen gebrauchte man die damals offizielle lateinische Sprache. Man
geht davon aus, dass die Kirche von Cibalae einen besonderen Platz für den liturgischen
Gottesdienst hatte. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden unter
dem zwei Meter tiefen Fundament der Fundstätte Meraja parallel verlaufende,
südwärts orientierte Mauern aus römischem Backstein freigelegt. Man vermutet,
dass es sich um eine frühchristliche römische Kirche handeln könnte, die sich damals
außerhalb der Mauern von Cibalae befand. Die erste Kirche dürfte von einer
tatkräftigen Kirchengemeinde gebaut worden sein.

Die diokletianische Christenverfolgung

Es war friedlich, solange die Kaiser die Christen in Ruhe ließen. Mit der Regierungszeit
Diokletians (284-305) veränderte sich alles. Er wollte das zerrüttete
und riesige Römische Reich erneuern und stärken. Die Staatsreligion sollte wieder
geachtet werden und das Christentum im ganzen Römischen Reich ausgerottet
werden. Am 23. Februar 303 verkündete er das erste Edikt gegen die Christen.
Das Edikt befahl, dass alle christlichen Bücher verbrannt und die Kirchen zerstört
werden mussten. Diese Verordnung bezog sich wahrscheinlich auch auf die
Kirche von Cibalae. Wenn es dort ein Gebäude gab - und es scheint ein solches
gegeben zu haben -, in dem Gottesdienst abgehalten wurde, wurde es zerstört und
die Bücher verbrannt. Ein ausführlicher Bericht über das Märtyrertum des Hl.
Eusebius blieb nicht erhalten. Es ist unbekannt, wie viele Dokumente vernichtet
wurden. Bald darauf erschien im April des Jahres 303 das zweite kaiserliche
Edikt, nach dem alle Kirchenoberhäupter (Bischöfe und Kleriker) inhaftiert werden
sollten. Mit dem darauf folgenden dritten Edikt wurde verordnet, dass die
Eingekerkerten die Staatsgötter anerkennen und ein Opfer darbringen mussten.
Wenn sie den Göttern und dem göttlichen Kaiser das Weihrauchopfer darbrächten
, sollten sie freigelassen werden. Bei einer Weigerung sollten sie gefoltert und
hingerichtet werden.

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