Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
34., 35. und 36. Jahrgang.2014-2016
Seite: 320
(PDF, 66 MB)
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Die meisten Kriegstoten 166 oder 52 % kamen durch Granatsplitter ums Leben.
Dazu werden alle Arten von Granaten gezählt: die von Granatwerfern, leichten
und schweren Mörsern, Feld- und Panzerkanonen abgeschossen wurden, die
der Aggressor an der Front von Vinkovci und Umgebung verwendete. Genau
die Hälfte der Opfer durch Granatsplitter waren Zivilisten. Die oben genannten
Waffen verursachten außerdem große materielle Schäden an Zivilobjekten in Vinkovci
und seiner Umgebung.

An zweiter Stelle mit 80 Toten oder 25 % sind Personen zu nennen, die durch
Schusswaffen (Gewehre, Pistolen) ums Leben gekommen sind. Durch diese
Waffen kamen meistens Angehörige der kroatischen Militär- und Polizeikräfte
an der Frontlinie ums Leben. Unter den Toten durch Schusswaffen gibt es auch
Zivilisten, und die meisten unter ihnen sind aus Vinkovci. Das lag daran, dass
sich einige Stadtteile an der Frontlinie befanden, und einige Zivilisten in ihren
Wohnungen oder draußen auf dem Hof von feindlichen Scharfschützen erschossen
wurden.

Durch Angriffe aus der Luft kamen durch Bomben, Raketen und Maschinengewehre
20 Personen oder 6 % ums Leben. Verlegte Landminen aller Art verursachten
den Tod von 25 Personen oder 8 %. Während des Krieges waren überwiegend
Angehörige der kroatischen Militär- und Polizeikräfte an der Frontlinie davon betroffen
, aber nach dem Krieg starben dadurch viele Zivilisten oder wurden schwer
verletzt, was in der vorliegenden Abhandlung nicht behandelt wird. Der Kategorie
„Detonationen" wurden zwei Personen zugeordnet, die an den Folgen einer
Explosion in ihrer unmittelbaren Nähe zu Tode gekommen sind.

Besonders bedeutend ist die Zahl von 26 Kriegstoten (8 %), die infolge unglücklicher
Umstände starben. Zu dieser Kategorie werden alle toten Personen gezählt,
die auf unterschiedliche Art und Weise ums Leben kamen: durch ungeschickte
Handhabung von verschiedenen Schusswaffen, Bomben und anderen Waffenarten
, die sie selbst oder andere Leute in ihrer Nähe aus Versehen zum Schießen
oder zur Explosion brachten. Außer einem (Zivilisten) waren alle anderen aus
dieser Kategorie Angehörige der Militär- und Polizeikräfte. Dem Tatbestand ist zu
entnehmen, dass das Befähigungsniveau beim Umgang mit Waffen unter den damaligen
kroatischen Soldaten sehr niedrig war, denn Angehörige der kroatischen
Streitkräfte setzten sich zum großen Teil aus einheimischen Menschen zusammen
, die sich ohne gründliche militärische Ausbildung der Verteidigung gegen
die serbische Aggression angeschlossen hatten, was viele Unglücksfälle zur Folge
hatte.

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