Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 11
(PDF, 59 MB)
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die von Bedeutung für das Erscheinungsbild der Gesamtanlage sind. Oft sind es
Häuser, die im Äußeren ihr historisches Erscheinungsbild bewahrt haben, im Innern
aber so stark verändert wurden, dass sie nicht als Kulturdenkmale angesehen
werden können.

Weitere Merkmale können die Bedeutung einer Gesamtanlage unterstützen. Dazu
gehören topographische oder kulturlandschaftliche Besonderheiten wie die Lage
auf einer Anhöhe, an einem Gewässer oder die Einbindung in die historische Kulturlandschaft
. Der Bezug zu den umgebenden Obstgärten, Feldern oder Weinbergen
ist heute meist nur noch bei kleineren Städten erhalten, so dass ihm eine entsprechende
Bedeutung zukommt. In Kenzingen bestehen solche Bezüge entlang
der Elz und im Bereich des Alte Grün.

Eine markante Stadtsilhouette hängt oft mit einer erhöhten topographischen Situation
zusammen. In der Silhouette treten die großen Sonderbauten oder Gebäudekomplexe
dann besonders in Erscheinung: Kirchen und Klöster, Burg oder
Schloss, Stadttore, Rathaus u.a. Doch auch in Altstädten ohne eine solche Lage
prägen die Sonderbauten das Stadtbild im Innern der Gesamtanlage, oft im Zusammenhang
mit Straßen- und Platzräumen, die eine besondere Funktion und
Gestaltung aufweisen (in Kenzingen die Hauptstraße mit Rathaus, historischen
Gasthäusern und Brunnen oder der Kirchplatz mit der Stadtpfarrkirche). Ebenso
bedeutsam sind historische Frei- bzw. Grünflächen, in Altstädten häufig Grünanlagen
oder Bürgergärten im Bereich des ehem. Stadtgrabens. Schließlich sind
stadtbaugeschichtliche Besonderheiten zu berücksichtigen wie die Ablesbarkeit
von räumlichen Entwicklungen (Kernstadt / Vorstadt) oder die planmäßige Anlage
bzw. der Wiederaufbau nach einem Stadtbrand.

Wie bei den Gebäuden sind auch bei weiteren Elementen wie z.B. den historischen
Grün- und Freiflächen nicht nur die denkmalgeschützten, sondern auch
andere historische Bestandteile des Stadtgefüges von Bedeutung. Würden nur
die denkmalgeschützten Elemente erhalten bleiben, würde bei den meisten Gesamtanlagen
das für die jeweilige Altstadt charakteristische Zusammenspiel von
Bauten und Freiflächen, von älterer und neuerer historischer Bebauung verloren
gehen, in Analogie zum Naturschutz: Ihre „Eigenart und Schönheit", damit aber
auch ihre besondere Bedeutung.

Auf Grundlage dieses Kriterienkatalogs wurden in Baden-Württemberg flächendeckend
die historischen Stadtkerne und eine große Zahl historischer Ortskerne
auf ihre Wertigkeit überprüft. Ein Zwischenergebnis für die Altstädte wurde 2004
publiziert (Volkmar Eidloth: Altstädte als Gesamtanlagen. Denkmalwerte historische
Stadtkerne in Baden-Württemberg. Denkmalpflege in Baden-Württemberg,
Heft 3/2004, S. 131-144, abrufbar unter http://journals.ub.uni-heidelberg.de/in-
dex.php/nbdpfbw). Inzwischen liegen die beiden Publikationen des Landesamtes
für Denkmalpflege „Historische Stadtkerne. Gesamtanlagen in Baden-Württemberg
" und „Historische Ortskerne. Gesamtanlagen in Baden-Württemberg" (Arbeitshefte
22 und 23) vor. Sie sind über den Buchhandel zu beziehen.

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