Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 37
(PDF, 59 MB)
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verlaufender, 45 cm starker Mauerzug erfasst, der nicht näher zu deuten ist. List
dokumentierte die Baubefunde in einem Lageplan (M. 1:100) und einem Querschnitt
(Abb. 6). Kopien der Pläne wurden dem Bearbeiter von Frau Walter übergeben
. Die schriftliche Dokumentation ist hingegen sehr knapp.
Nur als kurzer Text ohne weitere Plan- oder Fotodokumentation werden
von List weitere Befunde unter dem ersten Erweiterungsbau der Apotheke
beschrieben:„unter dem ersten Erweiterungsanbau der Apotheke Reste von Gewölben
. In der Baugrube des Erweiterungsbaus der Apotheke II zwei Brandschichten
, Kachel- und Scherbenfunde. Fundamente des Alten Hauses (Querbau
und Gewölbe) Apotheke nach Feuerschutzabgabe Diejfenbach 1940 auf1829 und
jünger geschätzt." Der Verbleib der Funde ist unklar.

Trotz der knappen Form sind die Angaben für die Orts- und Hausgeschichte sehr
wertvoll, zumal in den 1960er Jahren kaum mittelalterliche Befunde dokumentiert
worden sind. Die Dokumentation von Karl List stellt hier eine löbliche Ausnahme
dar. Im Bereich des ersten Erweiterungsbaus zur Apotheke lag ein großes,
mit einem Gewölbekeller ausgestattetes Gebäude, das einem Brand zum Opfer
gefallen ist. Hier dürfen wir das ehemalige Anwesen des Stadtherrn vermuten.
Westlich schloss sich, durch eine Umfassungsmauer getrennt, ein weiteres großes
Gebäude an. Es war nicht unterkellert, es könnte daher zum Wirtschaftstrakt des
Herrenhofs gehört haben.

3.3 Baugefügekundliche Untersuchungen in Bezug auf den Siedlungskontext

Zur Klärung der Baugeschichte wurde eine baugefügekundliche Untersuchung
des Haupthauses beauftragt, die 2015 durch das Büro Lohrum durchgeführt wurde
. Ziel war es, die Gebäudestruktur zu erfassen, mögliche ältere Baureste, die
aufgrund der archäologischen Befunde zu erwarten waren zu erkennen sowie das
Baualter zu ermitteln (Abb. 7).

Das Gebäude an der Einbahnstraße 12 wurde offenbar 1768 (?) als Neubau errichtet
. Bis auf eine Vielzahl wiederverwendeter Dachsparren, die bei der Sichtung
des Dachwerks erkannt wurden, haben sich keine älteren Bauteile im Bestand
erhalten. Dies gilt wohl auch für die massiven Umfassungsmauern, die sowohl
mit ihren Querschnittsmaßen, wie auch in ihrem Verlauf keine Hinweise auf ältere
Abschnitte zulassen. Um über diesen nüchternen Befund hinaus weitere baugeschichtliche
Aussagen zu erhalten, lohnt es sich die lokale Bebauungssituation
des Amtshauses in die historische Siedlungsstruktur von Kenzingen einzubinden.

Von Rudolf II. von Osenberg um die Mitte des 13. Jahrhunderts gegründet, war
die bauliche Entwicklung der Stadt einem klar definierten, bis heute nachvollziehbaren
Ordnungsschema unterworfen. Im baulichen Bestand ist die Siedlung durch
die in Nord-Süd-Richtung verlaufende Marktstraße und die sie annähernd mittig

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