Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 49
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2018-37-38/0051
Der ehemalige Alte Amtshof in der Eisenbahnstraße
in Kenzingen.

Eine kunsthistorische Betrachtung

Tanja Grabovac und Ulrike Hausmann

Der sog. ehemalige Alte Amtshof in der Eisenbahnstraße 12 in Kenzingen wird seit
1980 in der Liste der Kulturdenkmale als Denkmal von besonderer Bedeutung nach
§ 12 DSchG geführt1. Eine besondere Stellung nimmt das Anwesen auch innerhalb
des Baubestands Kenzingens ein. Bereits durch seinen äußeren Repräsentationsanspruch
setzt es sich deutlich von seiner baulichen Umgebung ab und verweist
damit bereits auf eine herausgehobene Nutzungsintention. 1768 wurde das Anwesen
von Amtsmann Franz Ignaz Bauer von Ehrenfeld auf dem Areal des zerstörten
Vorgängerbaus errichtet und sollte ihm als standesgemäßer Wohnsitz dienen2. Als
Amtshaus wurde es allerdings nie genutzt. Stattdessen zeugt der stattliche Bau von
einer erstaunlichen Kontinuität hinsichtlich seiner Nutzungsgeschichte als Wohn-
und Geschäftshaus von Apothekerfamilien über mehr als zwei Jahrhunderte.

Bereits 1784/86 verlegte der Apotheker Christoph Kohler seine Apotheke von
Riegel in den Neubau in der Eisenbahnstraße. Als Provisor setzte er Xaver Rieder
ein. Nur zwei Jahre später, 1788, erwarb Rieder das Gebäude mitsamt der Apotheke
. Über 150 Jahre blieben dessen Nachfahren Eigentümer des Anwesens3.
1939 wurde es schließlich von Apotheker Kurt Walter übernommen und verblieb
bis heute im Besitz dessen Familie. Diese betreibt in einem Anbau noch heute das
Apothekergeschäft.

Zurückhaltenden und qualitätsvollen Umbauten ist es zu verdanken, dass sich
das Wohnhaus des Anwesens heute als ausgesprochen harmonischer Barockbau
präsentiert.

Der ehemalige Alte Amtshof ist als streng symmetrischer, traufständiger Massivbau
gestaltet. Mit seiner repräsentativen Schaufassade hebt sich das zweigeschossige
, fünfachsige Patrizierhaus deutlich von seinen Nachbargebäuden ab.
Im Wesentlichen wird das Gebäude durch gleichartige Sprossenfenster sowie
einen niedrigen, farblich abgesetzten Sockel rhythmisiert. Die Mittelachse wird
durch das reich geschmückte Barockportal mit darüber liegendem, polygonalem
Erker betont. Ein in Form und Neigung ausgewogenes Mansarddach mit drei geschweiften
Dachgauben schließt das Gesamtbild harmonisch ab (Abb. 1).

1 Arbeitsblätter der Tnventarisation bzw. der Bau- und Kunstdenkmalpflege.

2 Die Daten und Fakten zur Nutzungsgeschichte des Alten Amtshofs sind dem, ebenfalls in diesem Band
erschienenen, Artikel von BERTRAM JENISCH und BURKHARD LOHRUM entnommen.

3 RETNHOLD HÄMMERLE: Streiflicht. In: J. Treffeisen, R. Hämmerle & G. A. Auer im Auftrag der
Stadt Kenzingen (Hg.). Die Geschichte der Stadt Kenzingen. Mensch, Natur, Umwelt. (Kenzingen 1999),
S. 146ff.

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