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Abb. 1: Ansicht aus Westen kommend.
Von der Vergangenheit des Hauses als Apotheke zeugen heute ein filigraner, gusseiserner
Ausleger sowie eine aufgemalte Inschrift an der Nordwestfassade:
„ contra vim mortis, nulla herba hortis "
Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen.
Dass sich die Fassadengestaltung der Straßenfront nicht schon immer streng
symmetrisch darstellte, beweisen historische Aufnahmen. Entsprechend der Nutzung
als Apotheke gab es für die Geschäftsräume einen separaten Eingang in der
nördlichen Achse (Abb. 2). Abzulesen ist dieser Eingang nach dem Umbau von
1963 nicht mehr4. Lediglich eine kleine Durchreiche im Fensterladen deutet auf
die Nutzung der Räume an dieser Stelle hin. Am plausibelsten lässt sich dieser
Befund als Nachtschalter für den Verkauf von Arzneimitteln deuten. Historische
Grundrisspläne zeigen, dass sich hier eine kleine Kammer für den Nachtdienst
befand5. Im Rahmen der Außeninstandsetzung wurde die Tür durch ein Fenster
mit neuen Fensterläden ersetzt. Heute bildet das Barockportal den einzigen, straßenseitigen
Zugang.
Dieses Portal wird von zwei Pilastern auf hohen, getreppten Sockeln gesäumt.
Farblich abgesetzte Pilasterflächen mit filigranen, barocken Stuckreliefs und Volutenabschlüssen
kontrastieren mit den schlicht ausgebildeten Kapitellen. Der
darüber liegende verkröpfte Architrav folgt in seinem Verlauf einem ovalen Ober-
4 Arbeitsblätter der Inventarisation bzw. der Bau- und Kunstdenkmalpflege.
5 Ebenda.
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