http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2018-37-38/0053
licht und trägt die volutenförmigen Konsolen, auf denen über Eck gestellte Pilaster
des Erkers ruhen. Sprossenfenster an allen drei Seiten durchbrechen den Erkerbau
und sorgen für ausreichende Belichtung. In den rechteckigen Brüstungsfeldern ist
jeweils ein im Barock häufig anzutreffendes Muschelrelief aufgetragen. (Abb. 3)
Das heutige Erscheinungsbild der Schaufassade und der Schmalseiten des Wohnhauses
wird maßgeblich durch eine umfangreichere Außeninstandsetzung nach
dem Zweiten Weltkrieg, bestimmt. Die deutlichsten Veränderungen sind an den
Gauben abzulesen. Der Abgleich mit historischem Bildmaterial belegt, dass Anfang
des 20. Jh. noch klassizistisch anmutende Dreiecksgiebel die Fenster abschlössen
(Abb. 2). Heute handelt es sind um geschweifte Verdachungen, die sich
dem Formverständnis des Barocks wieder annähern. Die Veränderung wurde vermutlich
während der Erneuerung der Dachdeckung durchgeführt.
Im Zuge der Instandsetzung wurde auch die Eingangstür restauriert. Dem opulenten
, stark profilierten Türblatt setzte man ein Rundbogenfenster mit gusseisernem
Gitter ein. Das schön gearbeitete, wenn auch wenig sichtbare, Rautenmuster
im unteren Türfeld wurde belassen. Dafür tauschte man das Beschlagwerk durch
Bronzebeschläge des 20. Jh. aus. Innen halten große, barockisierende Winkelbänder
auf einem Stützkloben mit gerolltem Fuß das Türblatt. All diese Gestaltungselemente
weisen die gestemmte Tür zwar als Schöpfung des 20. Jh. aus, die
Abb. 2: Historische Aufnahme der Hauptfassade
in der 1. Hälfte 20. Jh.,
Familienarchiv.
■■■■■
Abb. 3: Barockportal.
51
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2018-37-38/0053