Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 52
(PDF, 59 MB)
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historischen Stile verschmelzen jedoch zu einem eigenständigen Dekor, das sich
dem brocken Formverständnis des Gebäudes unterordnet.

Die kleinteiligen Sprossenfenster mit nach oben versetztem Kämpfer wurden teilweise
nach historischem Vorbild erneuert sowie die ursprünglich steinsichtigen
Sandsteingewände hellgrau gestrichen und mit weißem Umstrich eingefasst. Zur
Verbesserung der Energieeffizienz wurde an den Fenstern der Nordfassade eine
weitere Vorsatzscheibe angebracht.

Die Fensterläden der Haupt- und der Nordfassade unterscheiden sich, sowohl in
ihrem Aussehen als auch in ihrer Handhabung. Während die hölzernen Läden,
jeweils mit unterschiedlichen Schließmechanismen an Schau- und Seitenfassaden
belassen wurden, entfernte man selbige an den Erkerfenstern.

Die Instandsetzungsarbeiten der Nachkriegszeit sind äußerst gelungen. In zurückhaltender
Weise nahm man u.a. barocke Ornamente wieder auf und erschuf
so ein harmonisches Gesamtbild der straßenseitigen Fassade, ohne jedoch durch
Rekonstruktion einen Anspruch auf Originalität zu erheben und dadurch ein verfälschendes
historisches Abbild zu schaffen.

Der streng symmetrische Aufbau wird auf der Gebäuderückseite aufgebrochen.
Dies ist v.a. späteren Um- und Anbauten geschuldet. Ein, über die gesamte Fläche
laufender, hölzerner Laubengang dominiert das rückwärtige Erscheinungsbild
. Gestützt wird dieser durch vier Holzständer mit geschweiften Sattelhölzern.
Anhand des rhythmischen Wechsels der Holzlatten am Laubengang kann noch
abgelesen werden an welcher Stelle die inzwischen abgerissenen Hofgebäude angrenzten
. Unterschiedlich bemaßte Fenster verleihen der Rückfassade heute eine
weniger einheitliche Ansicht als dies früher der Fall war. Auf historischen Fotos
ist die ehemals gleichmäßige Ausgestaltung der kleinteiligen Sprossenfenster
noch zu erkennen.

Auch die Dachdeckung wurde stark verändert. Statt naturroter Biberschwanzziegel
sind ab der Mansarde Doppelmuldenfalzziegel in einem dunklen, glasierten
Ton aufgebracht worden. Beim Ausbau der rückwärtigen Mansarde zu Wohnzwecken
wurde auch die in ihrer Geschlossenheit einst homogen wirkende Dachhaut
durch mehrere Dachliegefenster in unterschiedlichen Größen und Anordnungen
aufgelöst.

Barockes Bestreben nach Symmetrie zeigt sich dagegen wieder in der Anlage der
hofseitigen Glassprossentür mit massivem Sandsteingewände. Sie liegt in einer
Flucht mit der Eingangstür und ist ähnlich, jedoch schlichter als diese ausgestaltet.

Vor allem das Aussehen des Hinterhofs hat sich im Laufe der Jahrhunderte im
Rahmen von Veräußerungen und Anbauten stark verändert. Die ehemals an das
Haupthaus anschließende Scheune wurde 1956 abgerissen. Hier befindet sich

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