Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 61
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Alsbald richtete er an das Hofgericht die Bitte, die ledige Anna Maria Straubhaar
aus Waldshut heiraten zu dürfen. Da er eine Bescheinigung vorlegen konnte, wonach
die Braut über Vermögen verfügte und ein Erbe zu erwarten hatte, wurde
ihm Ende Februar die erforderliche Staatsgenehmigung erteilt.

Vom 19. Februar 1829 bis zum 26. Februar 1830 leitete er in Vertretung des erkrankten
Amtmanns das Bezirksamt Breisach. Nach dessen Genesung war er
wieder arbeitslos und ohne Einkommen. Längst hatte er erkannt, daß man trotz
bester Zeugnisse nur weiterkam, wenn man sich selbst darum bemühte. Am 9.
Juni wandte er sich daher an den Großherzog mit der Bitte um eine Beförderung
. Wie er schrieb wartete er bereits seit 9 Jahren auf eine Anstellung, während
dessen jüngere längst an ihm vorbeigezogen seien. Dies, obwohl er inzwischen
seine Kenntnisse erweitert und beste Zeugnisse vorzuweisen hat. Außer wenigen
Gebühren hatte er keine Einkünfte und musste außer seinem Lebensunterhalt für
seine 72jährige Mutter und seine Familie sorgen. Langsam müsse er den Eindruck
gewinnen, dass er immer nur als Lückenbüßer eingesetzt und dann wieder sich
selbst überlassen wurde. Diesmal trat insofern eine Besserung ein, als das Innenministerium
am 15. Juli beschloss, ihn als Amtsassessor mit 600 Gulden Gehalt
nach Achern abzuordnen; die Stelle sollte er am 1. August 1830 antreten.

Mit der Übernahme in den Staatsdienst hatte er eine wichtige Etappe erreicht; allerdings
war eine 5jährige Probezeit zu durchlaufen. Er dürfte aber keine Bedenken
gehabt haben, diese erfolgreich abzuschließen. Anders sah es mit seinen Einkünften
aus. Von Achern aus richtete er daher am 9. April 1832 die Bitte um eine
Besoldungszulage an das Hofgericht. Abgesehen davon, dass sein Dienstgehalt
(von immer noch 600 Gulden) in keinem Verhältnis zu seinen Dienstpflichten stehe
, könne er bei den wegen der Nähe zu Straßburg besonders hohen Preisen seine
Familie kaum ernähren. Es kam wie immer: sämtliche Instanzen befürworteten
das Gesuch, es geschah aber nichts. Ein Jahr später bat er um Erteilung eines
Zeugnisses über seine Geschäftsführung. Er habe nach der Versetzung des
Oberamtmanns von Anfang März bis zum Aufzug des neuen Amtmanns Anfang
September das Bezirksamt Achern allein verwalten müssen, wodurch, wie die Regierung
des Mittelrheinkreises festgestellt habe, bedeutende Ersparnisse gemacht
worden seien.

Da man mit seinen Leistungen zufrieden war, genehmigte der Großherzog am 31.
Oktober 1833 eine Besoldungszulage von 150 Gulden, die 1834 auf 200 Gulden
erhöht wurde.

Immer auf der Suche nach einer besser dotierten Stelle bewarb er sich um die
zweite Beamtenstelle in Oberkirch. Der Bitte wurde nicht entsprochen; dafür beförderte
der Großherzog den Amtsassessor Nombride zum 1. Mai 1834 zum Amtmann
in Kenzingen unter Beibehaltung der bisherigen Besoldungszulage. Die
Übersiedlung verlief etwas hektisch, denn Nombride war erst kurz zuvor Vater
geworden, musste seine Familie zunächst in Achern zurücklassen und in Kenzin-

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