Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 68
(PDF, 59 MB)
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III. Die Gräber in der Kirche

Der Friedhof unserer Stadt reichte gewissermaßen bis in die Kirche hinein: Er
ist ja nicht nur der Ort der Ruhe der Verstorbenen, sondern insbesondere der
der Erwartung der Auferstehung, wie es auf dem Grabstein (Abb. 12) am Eingang
der „Hürnheimer Kapelle" (eigentlich Kapelle der hl. Anna genannt) des
ehemaligen,"allseits geehrten und weisen Bürgermeisters" heißt:
„An dieser Stelle reifen zum ewigen Leben die sterblichen Überreste weiland
Herrn Adam Eusebius Schwab.... "

Im (lateinisch geschriebenen) Totenbuch der Pfarrei heißt es:

„ Der sehr geehrte, weise Herr Johannes Adam Eusebius von Schwab, Witwer, zu
Lebzeiten dieser Stadt Vorsteher und Bürgermeister und erster Vorsitzender der
Heitersheimer Kammer, starb, vom Schlag getroffen, und wurde, mit allen Sakramenten
versehen, begraben im Chor der hl. Anna in der Pfarrkirche. Wenig mehr
als 83 Jahre alt. 1783, 4. Juni. "

Möglichst nahe am Altar begraben zu werden bedeutete intensive Teilnahme am
Leben der „Gemeinschaft der Heiligen".

Unmittelbar vor dem „Steinernen Bogen", dem Lettner, der Chor und Schiff unserer
Kirche bis 1729 trennte, stand der Rosenkranzaltar. Unter dem 28. Mai 1700
heißt es im Totenbuch:

„ Versehen mit allen Sakramenten starb der sehr ehrenhafte und aufrichtige Herr
Franziskus Mayer, 15 Jahre lang Pfarrer dieser Stadt Kenzingen und Gründer der
Rosenkranzbruderschaft dieser Kirche. Er wurde begraben nahe dem Altar der
Rosenkranzbruderschaft."

Dass Gräber insbesondere am Eingang des Chores nicht besonders schön waren,
deutet 1730 Pfarrer Garnier an:

„Der Boden der Kirche hatte wegen der vielen Gräber große Schäden und verbreitete
ungesunde Feuchtigkeit. Ich ließ ihn daher auffüllen und erhöhen und mit
entsprechend schönen Steinen belegen. "

Die Kapelle der hl. Anna (heute „Hürnheimer Kapelle" genannt) wurde von Wolf
von Hürnheim gebaut (Abb. 10 und 13). Dort sollte seine „am Tag nach Michaeli"
1517 verstorbene Tochter Veronika beerdigt werden (Abb. 14). 1522 starb seine
Frau Beatrix (Abb. 15) und 1533 er selber (Abb. 16). Alle drei finden in dieser
Kapelle ihre Ruhestätte. Ob sich unter dem damligen gotischen Boden dieser Kapelle
eine kleine Gruft befand (oder noch befindet), wäre, wie wir bei Renovierungsarbeiten
1984 feststellten, eine Untersuchung wert.

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