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Findige Leute wissen, daß im Stuck der Decke dieser Kapelle sein Bild zu finden
ist.
IV. Menschenschicksale, wie sie unsere Totenbücher beichten
Im Friedhof konzentrieren sich Schicksale der Menschen. Die Totenbücher unserer
Pfarrei lassen etwas erahnen von dem, was wie mit verborgenen Wurzeln
uns heute umgibt. Wer in diesen - meist lateinisch geschriebenen - Toenbüchern
blättert, spürt, was sich im Schatten unserer Pfarrkirche ereignete.
Bei wie vielen dieser Menschenschicksale wurden die selben Glocken geläutet,
wie sie auch heute noch beim Tod eines Menschen und bei der Beerdigung geläutet
werden: Die große Glocke Susanna von 1680, die Marienglocke - zugleich die
Totenglocke - und die Agathaglocke, beide von 1729!
Allen: Den Früheren und uns Heutigen, läuten die selben Glocken. Sie sind Brük-
ken der Generationen.
Nachfolgend einige Wenige aus den vielen Generationen von Toten, denen sie
läuteten und deren Gräber auf dem „Kirchhof sind:
,,1690, 24. Februar ging aus diesem menschlichen Elende hinweg der ehrbare
Herr Thomas Schulz, Ehemann und Bürger "
„Der Jüngling Franz Zahner, Bürger dahier. Auf Gemarkung Wagenstadt fiel er
im Schlaf vom Wagen, wurde von diesem überfahren, starb ohne Sakramente, hatte
aber erst 14 Tage vorher das Sakrament der Buße und Eucharistie empfangen.
Er wurde begraben auf dem Friedhof um die Pfarrkirche. 13 Jahre alt. 12. Juni
1780."
„Der ehrhafte Jüngling Johannes Schwarz, Fischer, Bürger. Bei Breisach ertrunken
. Seine letzten Worte waren, wie berichtet wird: Jesus, Maria, Josef. 22 Jahre
alt. 2. August 1782.
Von dem am 2. März 1789 verstorbenen „Kindlein Margaretha" heißt es:
„Dieses ist an einer drei Monate andauernden Zersetzung krank darniedergelegen
, getaufet, in den Himmel abgegangen und in dem an der Pfarrkirch anstoßenden
Kirchhofe zur Erdden bestattet worden. "
„Den 22. Juli 1792 Josef Anton Georgius Rinkenbach, Zimmermann und Bürger
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