Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 106
(PDF, 59 MB)
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große Muckenwiese in der Gemarkung Kenzingen, des Herrn Grafen Heinrich
von Kageneck (Grundherrschaft in Bleichheim) nebst Schließen und Muckenmühle
mit der Wasserleitung bei der Wiese", anfertigte. Dieser auf ein lichtbeständigeres
, bis heute nur leicht angegilbtes Blatt Papier gezeichnete Lageplan
mit einer aus 13 Punkten bestehenden Legende zeigt den Wirkungszusammenhang
aller im Kontext mit der Neuerrichtung des Hammerwerks zu beachtenden
wasserbaulichen Anlagen (Abb. 3). Auf Basis dieser Unterlagen wurde vom
Großherzoglichen Oberamtmann Baader „am 4. April 1867 auf der Muckentha-
lermühle" ein Treffen anberaumt, um die vorgebrachten Einsprüche der Nachbarn
vor Ort zu überprüfen. Der Antragsteller Josef Wehrle und sein Sohn Rudolf erschienen
mit ihrem Anwalt Burkhard von Freiburg und dem Geometer Jäger von
Ettenheim. Als Vertreter der Benachteiligungen fürchtenden „Einsprachkläger"
nahmen der grundherrlich von Kagenecksche Verwalter Huber von Munzingen,
der Müllermeister Stephan Müser, Barbara Glaser und die Ehefrau des Müllermeisters
Landolin Glöckle teil. Josef Wehrle musste zustimmen, keinen Weiher
vor der Hammerschmiede ausgraben zu lassen, sondern nur ein bis zu 5 Fuß breites
„sogenanntes Wasserbente" zu errichten. Außerdem erhielt er die Auflage, die
Schließen seines Mühlenkanals nachts (19 Uhr abends bis 5 Uhr morgens) und an
den Wochenenden (ab Samstag um 19 Uhr abends bis Montag um 6 Uhr morgens)
so einzustellen, dass die Wässerung der zur Grundherrschaft von Kageneck gehörenden
Wiesen ganzjährig gesichert wäre. Diese Vereinbarung wurde von allen
Anwesenden unterzeichnet, so dass Josef und Rudolf Wehrle nun ihren Mühlenbau
in Angriff nehmen konnten. Nach dem Tod von Theresia Wehrle heiratete
Rudolf Wehrle sen. in zweiter Ehe Marianna Meier aus Schweighausen, mit der
er eine weitere Tochter namens Stephania hatte.

Nach dem Ableben von Rudolf Wehrle sen. musste seine Witwe Marianna nach
den damals geltenden Regeln der Schmiedezunft wieder einen Schmied zum
Manne nehmen, sofern das Gewerbe fortgeführt werden sollte. Sie ehelichte um
1880 den aus Reichenbach im Schuttertal stammenden Schmied Valentin Feißt.
Er übernahm sowohl die Schmiede als auch die Untere Muckenmühle. Sein unternehmerisches
Interesse und das seiner Nachfolger konzentrierte sich jedoch
allein auf die Schmiede, so dass die Untere Muckenmühle nach und nach verfiel
und 1964 zu einem Wochenendhaus ausgebaut wurde. Valentin Feißt hatte zwei
Töchter, Franziska und Karolina, jedoch keinen Sohn. Daher übernahm sein Neffe
Franz Joseph Feißt aus Reichenbach die Schmiede. Er nahm Stephania Wehrle
zur Frau. Sie hatten fünf Kinder: Joseph, Maria, Karl, Frieda und Klara. Der älteste
Sohn Joseph Feißt übernahm 1934 den Betrieb seines Vaters und heiratete
1936 Ida Würzburger aus Glottertal, mit der er zwei Kinder, Herta und Paul hatte.

Paul geb. 18.10.1937, gest. 02.11.2016 erlernte noch bei seinem Vater (Joseph
Feißt, 1904 - 1967) den Beruf des Hammerschmiedes, kehrte aber nach der Lehre
dem Beruf den Rücken, da industriell hergestellte Werkzeuge in den 1950er Jah-

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