Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 120
(PDF, 59 MB)
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lieh war es auch wichtig, die Zuwegung für eine angemessene Verkehrssicherheit
in Stand zu halten. So schritt man 2009 zur Erneuerung der Mühlbachüberfahrt
zur Hofeinfahrt Jägle, erneuerte 2009/10 den Steg und seinen Einlaufbereich und
2012 die Mühlbachüberfahrt „Mühlematte-Halde". Im Jahre 2011 stand die Sanierung
der Stellfalle am Einlaufwehr zum Mühlbach, 2014 die eines Mühlbachwehres
an.

Anfang des Jahres 2013 stellte sich heraus, dass nun auch das Wasserrad, das die
Transmissionsriemen und damit auch das Gebläse für das Schmiedefeuer antreibt,
sich in einem sehr schlechten Zustand befand, so dass eine Erneuerung ins Auge
gefasst werden musste. Da die Denkmalpflege im Wesentlichen angehalten ist,
historische Substanz zu erhalten, es sich jedoch um eine komplett erneuernde
Maßnahme zur Erhaltung der Betriebsfahigkeit des technischen Kulturdenkmals
handelte, war der Austausch des Wasserrades zwar denkmalverträglich, aber nach
heutigen Zuschussrichtlinien nicht mehr aus Haushaltsmitteln der Denkmalpflege
förderfähig. Um das Kulturdenkmal als Schaumühle weiterhin funktionsfähig zu
halten, bewilligte die Denkmalstiftung Baden-Württemberg 2014 einen Zuschuss
für die Wiederherstellung dieses Wasserrades, das im Sommer 2015 einschließlich
des Zahnradgetriebes sowie der kompletten Transmission wieder betriebsfähig
zur Verfügung stand (Abb. 16).

Im Frühjahr des Jahres 2015 wurde ein lange gehegter Wunsch und Gedanke -
den Einbau des in historischen Bauzeichnungen ersichtlichen dritten Hammers
betreffend - angegangen. Dabei kann man von Glück reden, dass der Bleibacher
Schmiedemeister Karl Schweitzer, ein Mitglied der Schmiedezunft vor vielen
Jahren die wichtigsten Teile eines Hammerwerkes aus einem Hammerwerk am
Wolfgangsee vor dem Verschrotten bewahrt und bei sich eingelagert hat.

Nach einer näheren Begutachtung stellte sich aber schnell heraus, dass lediglich
der im Jahre 1885 gefertigte Bär des Großhammers noch für ein aktives Hammerwerk
brauchbar war. Dieser war aber ob seines angegriffenen Zustandes auch nur
bedingt einsatzfähig, weshalb man sich dazu entschloss, den Bären einer gründlichen
Überarbeitung zu unterziehen. Die schon vor mehreren Jahren besorgte
Schabotte stellte sich recht schnell als zu klein heraus, so dass man umgehend
nach Ersatz Ausschau halten musste und diesen ebenfalls durch ein Mitglied der
Zunft beschaffen konnte.

Sämtliche Metallteile mussten nach historischem Vorbild rekonstruiert werden,
da sich z. B. der vorhandene Nockenring nicht ohne weiteres auf die bestehende
Hammerwelle montieren ließ (Abb. 17-19). Eine Neuanfertigung mit 400 kg
Eigengewicht, die für eine einfachere Montage zweigeteilt werden musste, sowie
ebenfalls neuangefertigte Nocken bilden nun den Antrieb für den Schwanzhammer
. Auch die Hülse, die Backeisen, der Amboss für die Schabotte und viele
weitere Teile mehr mussten aufwändig hergestellt bzw. überarbeitet werden.

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