Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 134
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2018-37-38/0136
Gedenkstein für die nach Gurs deportierten jüdischen
Mitbürger

Jörg Rudolph

Bei der Einsegnungshalle des städtischen Friedhofes Kenzingen, neben dem
„Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft", steht ein etwa 1,20m
hoher Stein mit der Aufschrift Gurs. Er soll an die aus Baden, der Pfalz und dem
Saarland am 22.10.1940 nach Südwestfrankreich ins Lager Gurs deportierten 5600
Jüdinnen und Juden erinnern und ist Teil eines ökumenischen Mahnmal-Projektes
auf dem Gelände der Tagungsstätte der evangelischen Jugend in Neckarzimmern.
An diesem Ort, auf einem 25 x 25m großen, im Boden eingelassenen Davidstern,
steht das Gegenstück des Kenzinger Gedenksteins. Der Kenzinger Stein ist der
58. von geplanten 137 Steinen.

Das Gesamtkonzept sieht vor, dass sich Jugendgruppen aus den von der Deportation
betroffenen - meist badischen - Städte und Gemeinden jeweils ein Paar
von Gedenksteinen erschaffen, von denen einer am Ort verbleibt und der zweite
Bestandteil des zentralen Mahnmals in Neckarzimmern wird. Zu diesem Zweck
wirkten in Kenzingen die KJG (Katholische Junge Gemeinde), die evangelische
Gemeindejugend und die Eine-Welt-AG des Gymnasiums Kenzingen zusammen.
Den Anstoß gab eine Ausstellung zur Deportation „Gurs 1170km" im Atrium des
Gymnasiums im September 2006, zu der die oben genannten drei Gruppierungen
einluden. Noch im gleichen Monat gab es ein erstes Arbeitstreffen, wobei die
Projektleiterin „Mahnmal Baden", Frau Kreplin, und der Kunstlehrer des Gymnasiums
, Hr. Ludwig Schönstein, frühzeitig eingebunden wurden.

Zur Finanzierung wurden lokale Firmen angeschrieben und Veranstaltungen zugunsten
des Mahnmal-Projektes durchgeführt. Unterstützung erfuhren die Jugendlichen
auch durch einen lokalen Steinmetzbetrieb, der die Arbeiten an den
Steinen fachlich betreute. Der rund 300kg schwere Bundsandstein-Block, aus
dem die beiden Teile des Mahnmals herausgearbeitet sind, stammt aus einem
Steinbruch im hinteren Bleichtal.

Die öffentliche Übergabe des Mahnmals erfolgte am 27.01.2008. Zwei Jahre später
wurde der Stein durch eine kleine Tafel ergänzt und im Jahr 2013 ein Pflege-
plan erstellt.

Quellen: www.mahnmal-neckarzimmern.de

Protokolle der Projektgruppen-Sitzungen.

Briefe und Beschlüsse der Eine-Welt-AG, zur Verfügung gestellt von der ehemaligen Leiterin
der AG, Frau R. Österle.

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