Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 160
(PDF, 59 MB)
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Rheinebene mit dem Schweizer Jura im Hintergrund, über den Kaiserstuhl bis
zum Limberg, dann westlich über die nahen Vogesen mit Großem Belchen (Grand
Ballon), Kleinem Belchen (Petit Ballon), Hochkönigsburg, Sankt Ottilien (Sainte
Odile), und nördlich über die nördliche Rheinebene mit der Silhouette des Europaparks
und des Turms des Straßburger Münsters und anschließend bis zur Vor-
bergzone bei Lahr und Höhenrücken des mittleren Schwarzwaldes. Während das
nähere Münster von Freiburg und das etwas weitere Münster von Straßburg von
hier aus eher sichtbar sind, ist das weiter entfernte Basel und sein Münster durch
die Erdwölbung verdeckt. Sichtbar bei guten Sichtverhältnissen ist von hier aus
auch ein Großteil des Beichensystems mit Schwarzwälder Belchen (1414 Meter),
Großem Belchen (1424 Meter), Kleinem Belchen (1272 Meter), und Schweizer
Belchen bzw. Belchenflue (1099 Meter) - der Elsässer Belchen ist hinter dem
Großen Belchen für uns verdeckt-, was schon den Kelten als Sonnenkalender
gedient haben soll. Erst recht eindrucksvoll werden die Aussichten in Verbindung
mit wechselnden Wettergeschehen in unserer Atmosphäre und entsprechenden
unterschiedlichen Belichtungen.

Bei längerem Beobachten der atmosphärischen Vorgänge über uns von unserem
irdischen Standort aus dämmert es uns vielleicht, dass unser Standort sich
im Laufe des Tages mit der Erde von West nach Ost bewegt und sich dadurch
gleichzeitig die Sonne, die eigentlich fest steht, für uns von Ost nach West bewegt
. Faszinierend sind für uns vor allem „Sonnenuntergänge" im Westen über
dem Vogesenkamm3, wenn sich das gelbe Sonnenlicht bei sich vergrößernder
Sonnenscheibe über orange in rote Farbtöne verwandelt, und die sich zunehmend
farblich ändernden Sonnenstrahlen eventuell an kleinenWolken am Himmel zu
uns reflektiert werden. Die optisch verdichteten Luftschichten der Atmosphäre
über dem Westhorizont, vergleichbar einem Vergrößerungsglas, heben in den letzten
Minuten magisch die eigentlich bereits hinter dem Horizont „untergegangene"
Sonne für wenige Minuten etwas höher und verlängern damit den Tag für uns. Im
Laufe des Jahres wandern die Orte dieser Sonnenuntergänge auf dem Vogesenkamm
zwischen nordwestlicher Richtung in der Zeit der Sommersonnenwende
und südwestlicher Richtung zur Zeit der Wintersonnenwende (dargestellt auf dem
Flyer „Vogesen-Panorama", der der Pforte 32/33. 2012/2013 beigelegt war). Bei
zunehmender Dämmerung nach Sonnenuntergang tauchen die Lichter der einzelnen
Ortschaften auf, im Westen u. a. die Lichterketten der elsässischen Weindörfer
. Wenig später offenbart sich bei Wolkenfreiheit ein grandioser Sternenhimmel
ohne stärkere Lichterbeeinträchtigungen.

Der Standort der „Ziebold Linde"(la), etwa 100 Meter über Stadtniveau, auf
städtischem Grund inmitten von Reben ist landschaftlich weithin sichtbar und
häufig Ziel von Besuchern, die unter der Linde auf einer Sitzgruppe das besondere
Flair naher und weiter Umgebung genießen. Die etwa 90jährige Linde, gepflanzt
vom Kenzinger Lehrer Ziebold, erlebt auf ihrem Standort Wind und Wetter und

3 Walter Heizmann, Kenzinger Vogesenpanorama, in: Die Pforte 32/33 . 2012/2013, S. 305-306.

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