Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 162
(PDF, 59 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2018-37-38/0164
wirkt aus Ferne und Nähe als exponierter Einzelbaum beeindruckend mit dem
Burgackerkreuz (lb) darunter und der Inschrift: O Wand'rer, der du pilgerst
her,versprich: Nur keine Todsünd' mehr!4

Magisch ist auch unsere Beziehung zu Wasser in seinen verschiedenen Erscheinungsformen
und Wegen. Bei Bedarf wie Durst nimmt der Wert von Wasser und
die Faszination für Wasser erheblich zu. Wo Wasser sich konzentriert wie an Quellen
, Quellfassungen und Brunnen, entstanden besondere Orte der Wertschöpfung
des Wassers5. Als Trinkwasser von der Quellfassung aus der Kohlmattenquelle
(2) beim alten Försterhaus Muckental im Bleichtal (Quelle Nordweil), aus den
Tiefbrunnen Bombach, Hecklingen, Kenzingen und der Steinspaltenquelle
ist Wasser für uns fast ständig verfügbar und ist zugleich eines unserer gut untersuchten
und wichtigsten Lebensmittel6. Dieses Trinkwasser hat je nach Herkunft
unterschiedlichen Charakter. Das Trinkwasser aus dem Bleichtal ist wenig hart,
weil es auf seinem Weg durch die umgebenden Buntsandsteinschichten weniger
Mineralien aufnahm, ist weniger alt und wird als Teewasser geschätzt. Das Wasser
aus den Tiefbrunnen, dem Großteil unseres Trinkwassers, ist oft Jahrzehnte
alt und deswegen unbelastet von Schadstoffen, und hat auf seinem Weg durch die
benachbarten Gesteine Mineralien wie Kalzium und Magnesium aufgenommen,
ist entsprechend hart, dafür verhältnismäßig gesund, aber für Haushaltsmaschinen
wegen Ablagerungen ungünstiger. Reizt es nicht, diese unterschiedlichen Wassersorten
wie bei einer Weinprobe zu kosten und den Wasserkostproben mehr magischen
Wert zu verleihen? Für Bewohner wasserarmer Regionen sind wir reich
wegen unseres Wasserreichtums.Wasser hat unsere Landschaft geformt und in
Gestalt von Flüssen Vergangenheit und Gegenwart Kenzingens immer wieder bestimmt
. Als Flüsse sind es vor allem die Elz, die Bleiche und der (Bombacher-)
Dorfbach, die die Umgebung Kenzingens mit Wasser versorgen und versorgten,
aber auch mit Hochwässern bedrohten. Beim Bau des Dorfbach-Entlastungsgrabens
(3) 2014 wurden im Gewann Georgenbreite unter einer 1,2 Meter
tiefen Lehmschicht Tonscherben der ehemaligen dortigen Siedlung von Alten-
kenzingen7 gefunden, die Bertram Jenisch, zuständiger Gebietskonservator des
Landesamtes für Denkmalpflege, in die Zeit zwischen 1400 und 1600 datierte.
Die Lehmschicht dürfte von früheren Hochwässern der Elz stammen, die heute

4 Dr. Ernst Hauler, Wegkreuze - Burgackerkreuz-, in:Die Pforte 13 bis 16 . 1987/88, S. 216.

5 Helmut Braus, Wald und Wasser, in: Die Pforte 7/8 . 1984, S. 68 - 71.

6 Dr Ernst Hauler, Die Entwicklung der Trinkwasserversorgung in Kenzingen, in: Die Pforte 7/8 . 1984,
S. 72-76.

7 Jürgen Treffeisen, Das mittelalterliche Kenzingen: Sein Weg vom Dorf zur Stadt, in: Die Pforte 9/10 .
1985, S. 92-97.

8 Reinhold Hämmerte, Die Zähmung der Elz durch den Leopidskanal, in Die Pforte Nr. 7/8 . 1984,
S. 36-45.

9 Reinhold Hämmerle, Die Kenzinger Elz - gefürchtet, gebändigt, geliebt, in: Die Geschichte der Stadt
Kenzingen, hrsg. v. Jürgen Treffeisen et al., Kenzingen 1999 Bd. 2 Mensch, Natur, Umwelt, S. 37-70.

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