Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 170
(PDF, 59 MB)
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(oft mit Maisflächen) vor. Wenige Waldanteile sind erhalten geblieben, die oft
noch als Beispiele für eine gewisse Naturnähe dienen. Der Heidewald (19) an
der Gemeindegrenze zu Forchheim und Rheinhausen hat nur eine flache Bodendecke
über Kiesen und Sanden im Untergrund ohne Grundwasseranschluss mit
geringer Wasserverfügbarkeit für Waldbäume. Trockenjahre in der Vegetationszeit
wie 2003 und bei weiterer Klimaerwärmung sind selbst für dortige langlebige
Waldbäume z. B. Eichen problematisch, weil sich in der Folge gelegentlich existenzbedrohende
Schadgesellschaften aus Insekten und Bodenpilzen etablieren
können. Der steinreiche Untergrund aber ist ein begehrtes Wirtschaftsgut, weswegen
immer wieder Waldteile der Kies- und Sandgewinnung wichen, wo dann
Baggerseen entstanden, die in der heißen Jahreszeit zum Baden genutzt werden.
Das Wasser der Badeseen wird vom Grundwasserstrom gespeist, der als kostbarer
und empfindlicher Wasservorrat unter dem Boden (als Schutz) vorhanden ist.

Der Johanniterwald (20) liegt am Rand des Einzugsbereichs der Elz und wurde
früher und noch gelegentlich heute durch das Elzwiesenwässerungssystem33
mitbewässert. Der Wald ist heute Naturschutzgebiet mit einer Graureiherkolonie
und Teil eines Natura 2000 Gebiets. Ein Großteil seiner alten Eichen soll zusätzlich
als naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahme für bauliche Eingriffe im
städtischen Bereich nicht mehr durch Menschen genutzt werden, sondern anderen
Lebewesen als Lebensraum zur längerfristigen Verfügung stehen. Der Johanniterwald
hat eine wechselvolle Geschichte, wovon die namensgebenden Johan-
niterwaldüngen nur ein Teil des späteren Johanniterwaldes waren. Auf speziellen
Luftbildern kann man im westlichen Teil des Waldes noch mittelalterliche Ak-
kerstrukturen (Wölbäcker)34 sehen. Die heute in der Ebene verbliebenen wenigen
Waldteile sind in der sie umgebenden monotoneren Agrarlandschaft magische
Rückzugsräume für Wildtiere wie Rehe u. a..

Beim tiefsten Ort des Stadtgebietes (170 m) im Kaisergrün (21), Natura 2000
Gebiet und Teil des Naturschutzgebietes „Elzwiesen", wo die Bleiche in die Elz
mündet, an der L 111 ist das Regionalzentrum Rheinhausen der EnBW Regional
AG35, wo elektrischer Strom über eine wasserkraftbetriebene Turbine erzeugt
wird und die Stromverteilung in der Region koordiniert wird. Historisch ist hier
die Entwicklung der Energieerzeugung nachvollziehbar von einer wasserkraftbetriebenen
Mühle zum Strom-Kleinwasserkraftwerk Rheinhausen-Oberhausen der
Freiburger Nähseide-Fabrik von Carl Mez und Söhne bis zur heutigen Turbine
und heutiger Elektrostrom-Organisation. Eine andere Form regenerativer Stromerzeugung
wurde auf dem nahen ehemaligen Sprengplatz in der Großen Heide

3 Wolfgang Friedrich, Die Wiesenwässerung an der Elz und ihre Bedeutung für die Landeskultur, in: Die
Pforte 7/8 . 1987, S. 57-63.

4 Reinhold Hämmerte, mündliche Information aufgrund spezieller Luftbilder.

5 Walter Heizmann, Von der Mühle zum Elektrizitätswerk - Geschichte der Elektrizitäts-Überland-Cen-
trale Oberhausen AG und ihre Nachfolger, unveröffentliches Manuskript, Kurzfassung (mit Bildern) in:
Rheinhausen , Beiträge zur Geschichte von Ober- und Niederhausen Bd.2.

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