Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 183
(PDF, 59 MB)
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fugung standen. So gingen die Zinserträge der Ferdinand-Kaiser-Stiftung meist
größtenteils an den städtischen Armenfonds.

Gründung der Luisenstiftung

Am 31. August 1856 trafen sich in Kenzingen die Bürgermeister mehrerer Gemeinden
des Amtsbezirks und sprachen über das Projekt der Gründung einer von
den Gemeinden des Amtsbezirks getragenen Stiftung.9 Anlass der Gründung war
die in Kürze bevorstehende Hochzeit des Prinzregenten des Großherzogtums Baden
mit der Prinzessin Luise von Preußen, einer Tochter des späteren Kaisers
Wilhelm I. Friedrich regierte das Großherzogtum an Stelle seines schwerkranken
älteren Bruders und wurde nach dessen Tod 1858 als Friedrich I. Großherzog von
Baden.

Die Hochzeit sollte am 20. September 1856 stattfinden und die Anregung, in den
Amtsbezirken des Großherzogtums wohltätige Stiftungen zu gründen zum Gedenken
an dieses Ereignis, war wohl aus Regierungskreisen an die Bezirksämter
ergangen, denn auch in anderen Amtsbezirken wurden derartige Stiftungen ins
Leben gerufen.

Die Bürgermeister kamen bei dem Treffen am 31. August überein, dass man sich
an alle Gemeinden des Amtsbezirks wenden wolle mit der Bitte, der Stiftung beizutreten
und jährlich einen noch festzulegenden finanziellen Beitrag zu dieser zu
leisten.

Die meisten badischen Gemeinden in dieser Zeit waren arm: Viele mussten noch
die Kredite bedienen, die sie für die Zehntablösung hatten aufnehmen müssen
und auch die Entschädigungszahlungen an die Preußen für die Niederschlagung
der Unruhen 1848/1849, die die Regierung den Gemeinden aufgebürdet hatte,
drückten noch viele von ihnen schwer. So fiel die Resonanz auf den Aufruf zur
Gründung der neuen Stiftung recht unterschiedlich aus: Oberhausen und Niederhausen
zum Beispiel sagten eine Teilnahme ohne Begründung ab. Herbolzheim
schloss sich ebenfall nicht an; man wolle „zu diesem Zwecke" einen eigenen
„Ortsfonds" gründen. Bleichheim wollte nur mitmachen, wenn alle Gemeinden
des Amtsbezirks mitmachen würden, und da das nicht der Fall war, nahm man
nicht teil. Die Ortsvorgesetzten von Tutschfelden erklärten sich „ wegen Unver-
mögenheit der Gemeinde" für außerstande, die für die Stiftung zu entrichtenden
Beiträge aufzubringen. So blieben schließlich zehn Gemeinden übrig, die am 9.
September 1856, dem Geburtstag des Prinzregenten, die „Luisenstiftung" für den
Amtsbezirk Kenzingen gründeten. Neben der Stadt Kenzingen waren dies Amol-
tern, Bombach, Broggingen, Endingen, Forchheim, Riegel, Wagenstadt, Weisweil
und Wyhl. Von 1915 an wurde die Stiftung „Friedrich - Luisenstiftung" genannt.

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