Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 190
(PDF, 59 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2018-37-38/0192
Kunst und Kirche in Kenzingen

Jürgen Hoffmann

Kirche und Kunst sind in der christlich-abendländischen Welt seit Anbeginn miteinander
verwoben: Die Kunst im Dienste der Kirche, zur Veranschaulichung
biblischer Geschichten und zur Verehrung göttlicher Allmacht und Güte. Neben
der Aufgabe der Kunst, volkstümlich die biblischen Geschichten den Gläubigen
nahezubringen, waren auch immer die Darstellung religiöser Handlungen und
Symbole einerseits sowie die theologische Bildinterpretation andererseits Säulen
religiöser Vertiefung. Impliziert war dabei gleichzeitig eine gewisse Exklusivität,
eine Abgrenzung zu nicht-sakraler Darstellung und zur nicht-christlich eingestellten
übrigen Bevölkerung.

Kenzingen besitzt seit alters her mit der schon aus dem 13. Jhdt. stammenden
Kirche St. Laurentius und der aus dem 17. Jhdt. stammenden Kirche des damaligen
Franziskaner-Klosters (das Langhaus wird seit 1891 als evangelische Kirche
genutzt, der Chor als katholische Kapelle) altehrwürdige Bauten mit wertvollen
sakralen Kunstschätzen.

Neu war die Idee der Evangelischen Kirchengemeinde: 2006 wurde das neue
Kunst-Projekt der Moderne unter dem Titel „Kunst und Kirche in Kenzingen"
auf den Weg gebracht. Schon an der anderen Wortstellung ist zu erkennen, dass
hier eine neue Sichtweise ins Spiel kommt: Die Kunst nicht mehr als Dienerin der
Kirche, sondern als eigenständiges Genre, das sich nicht auf sakrale Themen beschränkt
, sondern sich mit vielfaltigen aktuellen Themen auseinandersetzt, zumal
ja heutzutage Künstler häufig auch nicht mehr im engeren Sinne religiös geprägt
sind. Nun kann man aus anthropologischer Sicht aber wohl doch dem Menschen
ganz allgemein eine gewisse (auch unbewusste) Spiritualität zusprechen, in diesem
Sinne natürlich sowohl dem Künstler als auch dem Betrachter von Kunstwerken
. Ob und was der Künstler selbst empfindet, denkt oder aussagen will, bleibt
oft verborgen. So steht der Betrachter davor mit seiner Religiosität oder seiner
genuinen Spiritualität und kann im stillen Dialog mit dem Kunstwerk oder im Gespräch
mit Freunden seine eigenen Empfindungen wahrnehmen und ausdrücken.

Arbeitskreis Kunst im Gemeindehaus

Am 7. Februar 2006 gründete der Kirchengemeinderat (KGR) unter der Leitung
von Pfr. Hanns-Heinrich Schneider und Dr. Werner Schäfer den „Arbeitskreis
Bilder im Gemeindehaus" (AK BiG), angeregt durch einen Besuch bei Pfr. Paul
Gräb, dem damaligen Kunstbeauftragten der Evangelischen Landeskirche in Baden
. Die Leitung des AK BiG wurde Dr. Jürgen Hoffmann übertragen. Als kom-

190


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2018-37-38/0192