Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 211
(PDF, 59 MB)
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Verschiedentlich weist Marquart daraufhin, dass nicht wenige seiner Vorgänger lange
in Kenzingen gewirkt haben; die Pfarrei war beliebt. Von gutem Einvernehmen
zeugt die Würde des Ehrenbürgers, die der Rat der Stadt Kenzingen dem langjährigen
Stadtpfarrer 1977 verliehen hat. - Dr. Franz Marquart ist am 10. November
1983 in Kenzingen verstorben. Bevölkerung und Geistlichkeit haben ihm in großer
Zahl ein ehrendes Geleit gegeben, als er auf dem Friedhof der Stadt beigesetzt
wurde.

Marquart hat wohl bald nach der Übernahme seines Kenzinger Amtes begonnen,
Auszüge aus wissenschaftlichen Zeitschriften, Zeitungsausschnitte, Notizen auf
Zetteln und weitere Unterlagen zu sammeln. Später schrieb er zu dem in Angriff
genommenen Werk: „Diese Pfarr-Chronik wurde verfasst in der schulfreien
Kriegszeit des Herbstes 1944 und 1945. Sie will keine geschlossene Geschichte
der Pfarrei Kenzingen darstellen, sondern will vor allem das im Pfarrarchiv vorhandene
Material darbieten "4.

Solange Nationalsozialisten das Sagen hatten, gebot es die Klugheit, nur
Harmloses aufzuzeichnen5. Auf Vorgänge im 18. Jahrhundert bezog sich Marquarts
Feststellung: „ Nach alter Gewohnheit hat der Pfarrer immer das Recht, wenn der
Magistrat auf Kosten der Stadt ein Essen veranstaltet, dabei zu sein "6. Den bedauernd
klingenden Satz hätte sogar die Gestapo (Geheime Staatspolizei) lesen
dürfen, deren Haussuchung einem Pfarrer jederzeit drohte.

Marquart hat Teile der ,Chronik' später leicht überarbeitet und veröffentlicht7.
Der Autor dieses Beitrages möchte einiges von dem, was ungedruckt geblieben
ist, vor dem Vergessen bewahren; kurze Kommentare sollen den zeitgeschichtlichen
Hintergrund erhellen8.

3 ,Chronik\ S. 169.

4 ,Chronik\ S. 5.

5 Eingangs verzeichnet Marquart gesammelte Quellen sowie verwendete Abkürzungen. Es folgen: Anfänge
der Pfarrei Kenzingen und ihre Organisation (u.a. Besuch Bernhards von Clairvaux in Kenzingen,
1146); die Kirche, Kapellen und Pfründen; von der Reformationszeit über den Bauernkrieg und den
Dreißigjährigen Krieg bis 1700; Biographisches zu Kenzinger Pfarrern; die Zeit von 1700-1940; die
Feier des Kirchenjahres; die Restauration der Kirche; Altäre, Figuren; liturgisches Gerät und liturgische
Gewänder; Eettner, Glocken, Reliquien; das Heilige Grab; Präzedenzrecht des Pfarrers; Wettersegen;
Franziskaner; Jugend und Schulbesuch; nachlässige Gottesdienstbesucher; Mission durch die Jesuiten,
1773; Säkularisation des Zisterzienserinnenklosters Wonnental; Protestanten; Bevölkerungszahlen, nach
Konfessionen; Kirchenrenovation 1903-1906; Vereine; Glocken im 1. Weltkrieg; Glockeninschriften.

6 ,Chronik\ S. 79.

7 Ereignisse in Kenzingen während der Kriegsjahre 1940-1945, aufgezeichnet von Dekan Dr. Franz
Marquardt [hier mit dt geschrieben] in: Josef F. Göhri: Breisgauer Kriegstagebuch 1939-46. Horb a.N.,
1984, S. 181-188.

8 Vgl. Norbert Ohler: Weimar, Drittes Reich und Zweiter Weltkrieg. In: Die Geschichte der Stadt Kenzingen
, Bd. I: Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hrg. Jürgen Treffeisen, Reinhold Hämmerle und
Gerhard A. Auer. Kenzingen 1998, S. 255-304. - Ergänzungen zu Pfarrer Marquart von Gebhard Heil, in:
Geschichte der Stadt Kenzingen, Bd. II, 1999, S. 210-212.

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