Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 227
(PDF, 59 MB)
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Sieben Jahre Brückenbauer in Chinas Hauptstadt Peking.

Bianca Weber-Lewerenz

Sieben Jahre in China sind für meinen Mann und mich eine lange Zeit, reich gefüllt
an Erfahrungen aus dem tiefen Eintauchen in eine fremde Kultur und dem
Willen, eine Brücke, ein gegenseitiges Verständnis zwischen Deutschland und
China zu bauen.

China hat sich seine Anziehungskraft bewahrt, und es vergrößert sie mit jedem
Tag. Sie lebt vom Zauber der Gegensätze, von der Neugier, die immer wieder
Verblüffendes und Staunenswertes findet. Stadt und Land, Alt und Neu, Tradition
und Moderne, Kunst und Kommerz. Es ist einzigartig und geheimnisvoll. Es will
entdeckt und das gegenseitige Verständnis wie eine verbindende Brücke aufgebaut
werden.

Die Ingenieurskunst spricht von einer Brücke als Bauwerk, das zwei Ufer miteinander
verbindet, dauerhaft, stabil, als Basis für ein noch schnelleres Zusammenkommen
der Menschen und damit für Erneuerung. Ein anspruchsvolles,
herausforderndes und verantwortungsvolles Werk ist der Brückenbau also. China
- Deutschland, zwei Länder, die geographisch, kulturell und politisch nicht
gegensätzlicher sein könnten: Demokratie versus Kommunismus, 83,4 Mio Einwohner
(D) entgegen 1,4 Mrd. (China) - Sprache, Bildung, Kultur und Geschichte
, Technologien in ihrer Unterschiedlichkeit. Zwei Länder, die sich dennoch in
vielem ähnlich sind und im internationalen Geflecht mehr Nähe und mehr Dialog
benötigen, um Freundschaft und Austausch weiter auszubauen. Laut Wikipedia
versteht man „unter Völkerverständigung und Kulturaustausch ...eine tiefgreifende
Kommunikation zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen... " mit dem
Ziel, „ ....auf Dauer ein friedliches Zusammenleben... " zu ermöglichen und
durch die Verständigung, Begegnung und interkulturelles Lernen Vorurteile und
Grenzen... " abzubauen (1). Diesen „Brückenbau" leisten z.B. Bildungseinrichtungen
, die den Austausch fördern, sowie Stiftungen und Firmen: Menschen, die
länderübergreifend zusammenarbeiten. Es sind Expatriates, d.h. Menschen, die
vom Heimatland für ein zeitlich begrenztes Projekt vom Arbeitgeber in ein anderes
Land entsandt werden. Oft ist das Projekt an sich ein „Brückenbau", da
beide Länder trotz ihrer Unterschiedlichkeit enger kooperieren und voneinander
profitieren wollen, wobei zahlreiche Hindernisse zu überwinden sind. Die Entsendung
anzunehmen, bedeutet nach meinem Verständnis, Altes zu überwinden,
weil man Neues will und das als Bereicherung sieht. Fazit nach unserer Rückkehr
nach sieben Jahren Peking: Nichts ist mehr wie vor dem Weggang. Ein extrem
individueller Prozess findet statt. Wo ist Heimat? Dies und mehr habe ich bereits
in meinem Buch ,Wie empfinde ich Heimat aus der Ferne?' dargestellt. Auch der

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