Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 242
(PDF, 59 MB)
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Vergleich mit heutigem Brot, Fühlen von Stoffen wie grobem Leinen, das Messen
der Häuserlängen in Fuß, Schleppen eines Eimer Wassers usw. zum Leben. Damit
haben die Schülerinnen einen emotionalen Bezug zu einem Ort. Das stiftet Iden-
tität.Dies sind nur einige didaktische Möglichkeiten des heutigen Unterrichts in
Mensch-Natur und Kultur (MNuK), ehemals als Heimat- und Sachunterricht bekannt
. Mit Wertschätzung für alte Bausubstanz lässt sich eine Basis legen für die
Wahrnehmung kulturhistorischer Zusammenhänge. Diese Altstadt war im 13.Jh.
die fortschrittlichste Weise und damit neu, einen Ort des Schutzes und der Rechte
bzw. Pflichten für die Bürger zu bauen. Es gab auch einen Markt, um zu tauschen,
später Anfänge einer Art Schule. Ziel des heutigen Unterrichts ist nicht mehr,
tausend Details zu wissen, sondern Transfer leisten zu können. Was können wir
daraus lernen? Wo kommt etwas her? Ergreift man zum Beispiel den Beruf des
Denkmalpflegers, kann man der Stadtplanung wertvolle Hinweise geben, um eine
Altstadt als identitätsstiftenden Lebensraum zu sichern.

Als Lehrer hat man zwar einen minimalen Zeitrahmen für Themen, die sich mit
Historie befassen. Es gibt aber wunderbare Arbeitshilfen der Denkmalpflege und
der AgGL, um Werkstatt- und Expertenunterricht zu machen (z.B. Stadtführung
kindgerecht, Projekt zum Tag des Denkmals 2007 - Was lernen wir an einem Kloster
-Wonnental?), um damit dem neuesten Anspruch an guten Unterricht gerecht
zu werden. Und es ist sehr gut, als Lehrer/Experte die Backstuben der Stadt und
die Großzügigkeit der Geschäftsleute zu kennen, wenn man Lederstücke, Leinen
oder dergleichen für ein Projekt benötigt oder bei wem man Teile der Stadtmauer
im Keller besichtigen kann. Das Handwerk war immer ein tragendes Element in
dieser Stadtkultur. Solche Erlebnisse bleiben auch im Gedächtnis so und so vieler
Praktikanten/Referendare, die zurückmelden, sie hätten ihre eigene Familie mit
der Begeisterung angesteckt und viele Rundgänge gemacht. Es wurde sogar eine
Zulassungsarbeit über Möglichkeiten und Arbeitsformen verfasst. Wenn Eltern
dann noch Besuche in Museen zum Mitmachen selbstverständlich in ihr Freizeitverhalten
einbauen und dem Kind wertschätzend zuhören, wenn es sie auf
die Spuren der Vergangenheit führen möchte, bleibt es spannend, eine Altstadt zu
erkunden und ein Denkmal wird für groß und klein zum Anlass für eine Aktivität:
"Denk-mal!".

Literaturtipps:

Jenisch, Bertram, Archäologischer Stadtkataster Baden-Württemberg, Bd.22, Kenzingen;
Hrsg. vom LDA in Verbindung mit der Stadt Kenzingen und der Arbeitsgemeinschaft für
Geschichte und Landeskunde in Kenzingen e.V. (AgGL), 2003, ISBN: 3-927714-69-0.

Ohler Norbert, Kenzingen - Blicke in die Geschichte der Stadt, in: Sonderdruck Die Pforte
34.,35.und 36. Jg. 2014-2016, Hrsg. von AgGL.

Weber, Klaus, Rundgang durch die Altstadt von Kenzingen im Breisgau, in: Sonderdruck
Die Pforte 18., 19. und 20. Jg 1998-2000.

E-book unter home-page der AgGL www.aggl-kenzingen.org mit Querlink.

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