Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 247
(PDF, 59 MB)
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mich vielleicht mehr weil ich [...] unter denselben in der ehemaligen Militär
Grenze aufgewachsen bin, allein diese Eröffnung kam zu unvermittelt und erschreckte
mich, weil ich wusste, dass meine bisherige Freiheit in Fesseln gelegt
wird. - Dann meine Eltern, Geschwister, das traute Heim, kurz alles aus
mit meinen Jugendträumereien4." Nach einem schmerzhaften Abschied von
Eltern und Geschwistern ging es für Othmar Babic im Pferdewagen nach Essegg
(Osijek/Kroatien), wo den Jungen ein Unteroffizier übernahm, der ihn auf seiner
nun anstehenden Bahnreise über Fünfkirchen (Pees/Ungarn) nach Güns
(Köszeg) begleitete. In der ungarischen Garnisonsstadt Güns besuchte Babic
fortan die Militärunterrealschule, ein Internat, das für die Aufnahme an weiterführende
Militär-Akademien vorbereitete. Babic schaffte es an die altehrwürdige
Theresianische Militärakademie in Wiener-Neustadt, die er 1884 als Leutnant ab-
schloss. Im Oktober 1884 rückte er beim Infanterie-Regiment 78 in die Essegger
Garnison ein und begann hier seinen Präsenzdienst. In den nächsten Jahren folgten
einige Garnisonswechsel: Jablanica in Bosnien-Herzegowina (1889), Brixen in
Tirol (1890) und Pisek (Pisek) bei Budweis (1893-1895) waren einige der Stationen.
1895 wurde er „zum Hauptmann befördert bei gleichzeitiger Transferierung zum
Infanterie-Regiment Freiherr von Albori - Regimentsstab Jaroslau ". Unmittelbar
nach seiner Einrückung im galizischen Jaroslau (Jaroslaw/Polen) nahm er von
Mitte August bis Mitte September 1896 am jährlichen Kaisermanöver teil. Ein
Jahr später wurde er zum 3. Bataillon nach Lubaczöw transferiert, wo sich damals
eine Bezirkshauptmannschaft befand. Zu Lubaczöw im südpolnischen Teil
Galiziens erfolgte die letzte Eintragung in seinem Tagebuch. Anhand eines offiziellen
Dokuments lassen sich die weiteren Sprossen auf Babics Karriereleiter
verfolgen: 1898 wurde Babic zum Hauptmann erster Klasse befördert, 1906 zum
Major und 1912 zum Oberstleutnant. Im November 1914, der Erste Weltkrieg
hatte schon begonnen, wurde er zum Oberst ernannt. Von 1914 bis 1916 war er
Kommandeur an der Ostfront in Galizien. 1916 wurde er für einige Monate nach
Serbien und Albanien versetzt. 1917 kam er zurück an die Ostfront, diesmal in die
Bukowina (deut.: Buchenland, der nördliche Teil liegt in der heutigen Ukraine,
der südliche in Rumänien). Ende Oktober 1917 nahm er an der zwölften und letzten
Isonzo-Schlacht im Grenzgebiet zwischen Österreich und Italien teil. Im Rang
eines Generalmajors kehrte er 1918 nach Vinkovci zurück. Obwohl Babic streng
militärstrategisch dachte, bieten seine Erinnerungen immer wieder auch Einblicke
in den Alltag der Soldaten, in die menschlichen Tragödien und den Schrecken,
den dieser Krieg über Europa brachte.

4 Transkriptionsmanuskript im Archiv der Verfasserin, 97 S.

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