Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 249
(PDF, 59 MB)
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Galizien und in den Karpaten exorbitante Verluste und Ausfälle in der Höhe von
rund 1,8 Millionen, wodurch das alte Berufsheer förmlich zertrümmert war. Vor
dem Hintergrund vor allem des so genannten galizischen Schocks war die ursprüngliche
Kriegseuphorie jedenfalls schnell geschwunden [...]5. "

Unter diesen Gegebenheiten spielte sich Babics erster Einsatz an der Ostfront ab.
Im Rahmen des Herbstfeldzugs 1914 hatte er Befehl, einen bewaldeten Hügel
bei Tyszkowice (nahe Lemberg) zu erobern, der von russischen Truppen gehalten
wurde. Eindrucksvoll beschreibt er das Grauen des technisch-industriellen
„Maschinenkriegs"6, in dem erstmals der Nahkampf hinter das anonyme Töten
zurücktrat. Nach dem vorausgegangenen Artilleriegefecht fand sich Babics
Truppe in direktem Feindkontakt und mit nachlassendem Kampfeswillen wieder.
Die damit verbundenen Eindrücke hat er in mehreren Gedichten festgehalten:

Mein Bataillon stürmte zum Hügel heran,
Über schmerzerstarrte Glieder,
Totenmasken, Schreckgestalten,
Wo sich Todesqualen mahlten,
Braust die Fluth, bald auf, bald nieder. [...]

Nach und nach verstummt ihr Feuer.
Totenstille macht sich kund,
Auf zum Sturm! Zur Siegesfeier!
Die Parole macht die Rund!

Vorwärts! Stürmt man - Herzen beben,
Mit der blanken Spitze,
Niederstoßen jedes Leben,
In der Kampfeshitze.

Plötzlich in der Fiebergluth,
Das Wehr zum Stoß gezückt,
Sinkt der Arm, - der Kampfesmuth,
Jeder Groll er stickt.-
Vor uns steht in Reih und Glied,
Jeder Waffe baar,
Hände hoch! Das alte Lied,
Eine Russenschaar.

5 Maderthaner, Wolfgang, „Wir haben's getan, sie haben's getan; das ist keiner, das ist ,Es'." Einleitung
zur virtuellen Ausstellung „1914—2014. 100 Jahre Erster Weltkrieg" des Österreichischen Staatsarchivs,
online einsehbar unter www.wkl.staatsarchiv.at [zuletzt eingesehen am 31. Januar 2016].

6 Siehe dazu Leonhard, Jörn, Die Büchse der Pandora. Geschichte des Ersten Weltkriegs, München 2014
(3. Auflage), S. 146-154.

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