Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 251
(PDF, 59 MB)
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die zwischen 1914 und 1918 unter Waffen standen8. Im Bewegungskrieg an der
Ostfront, bei dem es immer wieder zu Raumgewinnen und -Verlusten der beteiligten
Kriegsparteien kam, wurden mehr Kriegsgefangene gemacht als an der von
Stellungskämpfen geprägten Westfront9. Bis zum Kriegsende gerieten beinahe
eine Million Menschen in österreichisch-ungarische Kriegsgefangenschaft10.

Die 12. Isonzo-Schlacht - Babics letzter Waffengang

Die Isonzo-Schlachten, benannt nach dem Grenzfluss zwischen Österreich und
Italien, zählen zu den blutigsten Auseinandersetzungen im Ersten Weltkrieg.
Babic nahm an der zwölften und letzten Isonzo-Schlacht teil, die vom 24. bis
zum 27. Oktober 1917 geführt wurde. Den österreichisch-ungarischen Truppen
gelang mit deutscher Waffenhilfe der Durchbruch gegen die italienischen
Stellungen, das italienische Herr wurde zum Fluss Piave zurückgedrängt. Bis
in den Herbst 1918 zogen sich die Kämpfe zwischen italienischen und österreichisch
-ungarischen Truppen am Piave hin. Die Reserven der k. u. k. Armee
waren erschöpft, immer unsinniger schien das Ausharren der Frontsoldaten.
Vergebens bemühten sich die Mittelmächte nun um einen Waffenstillstand.
Mithilfe französischer, britischer und amerikanischer Truppen erzwang Italien
die Entscheidung, der Krieg an der Italienfront endete mit einer Niederlage der
Mittelmächte. Die politischen Vorzeichen hatten sich nun grundlegend geändert.
Das erklärte Kriegsziel der Alliierten sah ein neues Polen mit Meerzugang vor sowie
einen unabhängigen tschechoslowakischen und südslawischen Staat, was die
Auflösung der Donaumonarchie bedeutete. Ende Oktober 1918 wurde in Prag die
Unabhängigkeit der Tschechoslowakei ausgerufen und auch Ungarn löste sich aus
dem Staatenbund mit Österreich. Die Nachricht vom einsetzenden inneren Zerfall
der Donaumonarchie drang nun auch in die Schützengräben:

Es kam das folgenschwerste Ringen,
Die allerletzte Alpenschlacht!
Der Erbfeind will das Heer bezwingen.
Sein Schwert, sein Schild und Ostreichs Macht.
Es kämpfen Söhne aller Landen,
Vom großen, bunten Österreich,
Die treu zum Reich und Kaiser standen,
Und hielten aus den wucht 'gen Streich.
Auf Kuppen, Pfaden, Schluchten, Hängen,

8 Online-Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung „Grauenvolle Zustände. Über zehn Prozent aller
Mobilisierten gerieten im Europa des Ersten Weltkriegs in Gefangenschaft" vom 12. Juni 2006 [zuletzt
eingesehen am 31. Januar 2016].

9 Strachan, Hew, Der Erste Weltkrieg. Eine neue illustrierte Geschichte. München 2004, S. 178.

10 Der Weltkrieg 1914-1918. Ereignis und Erinnerung. Ausstellungskatalog des Deutschen Historischen
Museums, hrsg. von Rainer Rother, Berlin 2004, S. 166.

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