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Abb. 1: Franz Joseph
Lederle, von Unbekannt
, Schau-ins-Land
(1906), S. III.
Franz Joseph Lederle
Landschaftsmaler und -Zeichner
Helmut Reiner
Geb. 1826 in Basel, gest. 1905 in Freiburg. Franz Joseph
Lederle trat bald nach Gründung des Breisgau-Vereins
Schauinsland (1873) bei und gehörte 32 Jahre dem Kreise
der Vorstandschaft an. Jahrelang wirkte er als Zeichner im
Verein, und wer kennt sie nicht, die sauber mit der Feder
ausgeführten Landschaftszeichnungen und Architekturbilder
. Diese Zeichnungen werden insbesondere von Lokalhistorikern geschätzt, da
sie Orte und Gebäude naturgetreu festhielten und so heute einen Einblick in die
Vergangenheit gewähren.
Nach seiner Studienzeit an der Kunstakademie in München ließ sich Franz Lederle
in Freiburg nieder. Sein Interesse für die heimatliche, historische Architektur
führte den Landschaftszeichner durch ganz Südbaden. Die Graphische Sammlung
des Augustinermuseums in Freiburg bewahrt eine große Zahl seiner Bleistiftskizzen
und Federzeichnungen, die er hauptsächlich als Illustrationen für die Zeitschrift
„Schau-ins-Land" produzierte, darunter zahlreiche Ansichten auch von
damals schon stark zerstörten und entlegenen
Burgen. Seine vergleichsweise
trockene Bildauffassung, verbunden
mit dem Eifer des Dokumentieren-
Wollens, macht ihn eher zum Pionier
der Heimat-Archäologie denn zum herausragenden
Künstler.
Eine grafische Rarität ist die Ausgabe
der Zeitschrift Schau-ins-Land aus
dem Jahre 1880 (Stadtarchiv Freiburg),
mit dem blumigen Untertitel: Blätter
für Geschichte, Sagenwelt, das Kunst-
und Naturschöne, insbesondere des
Breisgaus. Der Inhalt dieser Ausgabe
widmet sich der Geschichte der Stadt
Kenzingen und ist reich bebildert mit
Zeichnungen von Lederle: Ansichten
der Stadt und ihrer Umgebung, idyllische
Plätze und Winkel sowie architektonischer
Besonderheiten.
Abb. 2: Kenzingen. Altes Herrschaftshaus
der Herren Bettscholdt-Blumeneck (z.Zt.
der Datierung Schulhaus, heute Oberrheinische
Narrenschau, Alte Schulstraße 20),
Federzeichnung von Franz Joseph Lederle,
in: Schau-ins-Land (1889), S. 74.
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