Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
37. und 38. Jahrgang.2017/2018
Seite: 291
(PDF, 59 MB)
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Buchbesprechungen

Annemarie Ohler

Das Christentum im Breisgau - Wanderungen durch das
Mittelalter

Verlag Herder, Freiburg 2015, 253 S., 19,99 Euro.

Im Jahre 2008 veröffentlichte der Freiburger Historiker und langjährige Autor
der Pforte Norbert Ohler seine umfangreiche Studie "Mönche und Nonnen
im Mitelalter". Dies mag seine Ehefrau Annemarie, promovierte katholische
Theologin, angeregt haben, sich auf die Spuren unserer christlichen Vorfahren
zu begeben, unter "zuverlässiger Hilfe meines (ihres) Ehemannes", in ihren
Wanderungen durch das Mittelalter.

Das älteste schriftliche Zeugnis aus dem Breisgau stammt aus dem 8. Jahrhundert.
Meist sind es die eigenen Zugänge, die den Alemannen dieser Region das
Christentum nahe brachten. Gut strukturiert, auch ohne fachliche Vorkenntnisse
lesbar, ist es der Autorin gelungen, die Ausbreitung in den oberrheinischen
Landschaften zu belegen, zumal die Vielfalt der histroischen Quellen und zahlreichen
wissenschaftlichen Arbeiten der motivierten Verfasserin die eigene
Forscherleidenschaft beflügelte.

Die Basis ist der Breisgau, das ländliche, vorchristliche Gebiet, unter der
damals römischen Verwaltung. 724 gründet Abt Pirmin ein Kloster auf der Insel
Reichenau. Erste Spuren und christliches Brauchtum haben Archäologen entdeckt.
Es ist die Zeit erster Klostergründungen: Murbach,Straßburg, Odilienberg im
Elsaß. Auch Zeugen des Glaubens sind bekannt: Landelin (Ettenheim-Münster),
im Wald der Ortenau, Gallus, am Bodensee,Trudpert, in einem Schwarzwaldtal.
Zu Stätten als Orte der Zuflucht und der Bildung werden auch Sankt Margareten
im Elztal und Cyriak in Sulzburg. Nach der Jahrtausendwende entwickelt sich
eine bunte Klosterlandschaft, deren Bauten und Ruinen noch heute an ihre
Bedeutung erinnern. "Klug und bürgernah" verhielten sich selbst die Nonnen der
Zisterzienser-Abtei "Wunenthal", als 1256 die Stadtherren von Kenzingen ihnen
erlaubten, gemäß ihres benediktinischen Grundsatzes "ORA ET LABORA",
noch eine Mühle an der Elz zu betreiben, um für den Markt Brot zu backen.
Frau Ohler hat all diese Begebenheiten und Ereignisse überzeugend, in Text und
Bild, zu einem eindrucksvollen Ganzen gebündelt. Ein ausgiebiges Quellen- und
Literaturverzeichnis ist der Nachweis für den geistigen Horizont der vielseitig
interesssierten Alttestamentlerin, die sich auch von der Kirchen-, Wirtschaftsund
Sozialgeschichte inspirieren ließ. Deshalb spendet die Lektüre dieses Buches
nicht nur eine Fülle von Informationen und Wissenswertes, sondern auch ein
Lesevergnügen, einschließlich der persönlichen Begegnung bei der Kenzinger
Buchvorstellung.

Helmut Reiner

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