http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2019-39/0007
13W
1Ö62
1900
1936
WO
JUDEN IN KENZINGEN
■
Nach der Pest finden in vielen Städten Judenpogrome statt In Kenzingen wird
unterdem Vorwand derBrunnenvergiftung,der JudeAbraham hingerichtet
1653 Die Stadt bittet den Hebräer'David Gunzburger aufnehmen zu dürfen.
1809 Die badischen Israeliten werden Christen nahezu gleichgestellt.
■
Die jüdischen Familien Dreifu&,Epstein,Wei(u.Wolf beginnen aus Altdorf,
Eichstetten, OrschweieruRust zuzuwandern.
In Kenzingen leben etwa ca.2^jü'dische Bürger.
Am lO.November werden die jüdischen Männer für kurze Zeit ins KZ Dachau
verbracht
Am 22.0Ktober werden Sophie Epstein(68),Berta Dreifuß(70),Ludwig Dreifuß (74),
u Alfred Weil (59)nach Gurs in Frankreich deportiert, Nur Sophie Epstein verliert
dort nicht ihr Leben. . .
Die Stadt Kenzingen gedenkt Ihrer Gedernütigten.
Entrechteten und Verfolgten Jüdischen Mitbürger
Gedenktafel am Rathaus zur Erinnerung an das Schicksal der Juden, erstellt von der Stadt
Kenzingen 1999 imRahmen des Kenzinger Geschichtsweges. Foto: Reinhold Hämmerle.
Die jüdische Gemeinschaft in Kenzingen wurde in der Zeit des Nationalsozialismus
von 1933 bis 1945 durch Deportation und Verfolgung ausgelöscht. 22 jüdische
Einwohner konnten in die Emigration gehen, 6 Personen wurden in das
Internierungslager Gurs/Südfrankreich deportiert, wo 2 Angehörige durch Intervention
von Hugo Heim freikommen konnten, 4 starben im Lager. 1 Mensch starb
im Widerstandskampf in Frankreich (Angaben nach heutigem Wissensstand).
Zum Gedenken an die Leiden der Kenzinger Juden und als Warnung vor jedem
Rückfall in Faschismus und Rassenwahn.
Redaktion, 2019
Quellen:
Reinhold Hämmerle, Kenzinger Juden im 19. Und 20. Jahrhundert, in: Die Geschichte der Stadt Kenzingen
, Bd. 1, S. 305 ff., hrsg. Im Auftrag der Stadt Kenzingen von Jürgen TretTeisen, Reinhold Hämmerle und
Gerhard A. Auer, 1998.
Irene Epstein De Cou, VERLORENE - VERGANGENHEIT - WIEDERGEFUNDEN, Seite 14ff.
5
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/pforte-2019-39/0007