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Abb. 1: Irene mit Großmutter Pauline Fröhlich und ihrer Mutter Charlotte, 1947.
VERLORENE - VERGANGENHEIT - WIEDERGEFUNDEN*
Irene Epstein de Cou
An alle, die mir geholfen haben,
zu überleben, dann: zu leben.
Einführung
Seit über 15 Jahren bin ich auf der Suche nach meinen Wurzeln. Seit Jahren hat
mich Rachel, meine angeheiratete Tante aus Säo Paulo, gedrängt, meine persönliche
Geschichte aufzuschreiben, aber ich war noch nicht bereit dazu. Vor einigen
Monaten hat meine Cousine Piedade aus Rio mich ebenfalls darum gebeten; sie
wünscht sich, dass ihre Kinder und Enkel wissen, was mir passiert ist, um nicht
zu vergessen und wachsam der Zukunft gegenüber zu sein.
Heute fühle ich mich in der Lage, mich dieser Aufgabe zu stellen und von mir
zu erzählen. Außerdem bin ich seit zwei Jahren im Ruhestand, nach einem sehr
abenteuerlichen und erfüllten Berufsleben. Ich verfuge also über mehr Zeit zum
Schreiben. Ich habe alle Dokumente und notwendigen Fotos für diesen Bericht
zusammengetragen. Hier also meine Lebensgeschichte.
Dieser Bericht ist dem Andenken meines Vaters Alfred Epstein, meiner Mutter
Charlotte Epstein, meiner Großmutter Pauline Fröhlich sowie den Bewohnern
von Maubec gewidmet, die mir geholfen haben zu überleben.
Beim Überleben hat mir auch geholfen, dass ich realistisch, anpassungsfähig und
optimistisch bin. Sie werden im Laufe dieser Aufzeichnungen sehen, dass diese
Charakterzüge mir helfen werden, die harten Realitäten des Lebens zu überstehen.
Irene Epstein De Cou, 2015
* PASSE PERDU - PASSE RETROUVE. Selbstverlag, 1. Aufl. 2009, 2. Aufl. 2016.
ISBN 13: 978-2-9557945-1F. Aus dem Französischen übersetzt von Benoit Sittler, überarbeitet durch
Monika Rappenecker und Rolf Jackisch.
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