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miteinander. Dann sagt Armand Dreyfuss zu mir: „Dein Onkel will dich adoptieren
, aber wir wissen nichts über sein Leben in Brasilien, es ist besser, du bleibst
hier ".
Was kann ich in dem Alter dazu sagen? Ich bin minderjährig, introvertiert und
spreche wenig. Ich versuche zu verstehen, um was es geht, aber ich habe keinerlei
Einfluss auf mein Schicksal.
Mein Onkel reist wieder fort mit dem Gedanken, dass ich nicht mit ihm nach
Brasilien gehen will. Wir bleiben jedoch in Kontakt und schreiben uns jahrelang,
später beginne ich dann einen Briefwechsel mit seinem Sohn Luiz.
Eine andere Freundin von Thionville, Violaine Cerf, deren Tante die Leiterin der
r
„Violettes" ist, kommt auch in die Ecole Aquiba. Sie bleibt ebenso lange bei den
„Violettes" wie ich. Danach ziehen wir gemeinsam in das Jungmädchenheim.
Wir bleiben während ihres ganzen Lebens befreundet (Abb. 21 und 22). Leider
stirbt sie trotz ihres Mutes und ihrer Charakterstärke noch jung an einer schweren
Krankheit. Sie war schön, freundlich und hat drei Kinder zurückgelassen: Thierry,
Muriel und Arnaud.
Abb. 21: Irenes Freundin aus der Kindheit Violaine Cerf und ihr Mann Jean Klein.
Violaines Tante, Frau Israel, bittet deren Mutter, mich in den Ferien mit nach
Thionville zu nehmen. Ich verbringe zahlreiche Sommer mit Violaine und ihrer
Schwester Nadine. Ich werde sehr gut aufgenommen und bewahre eine bewegte
Erinnerung an diese Ferien.
Ein Familienrat muss sich beim Tode meiner Mutter und Großmutter zusammengefunden
haben. Armand Dreyfuss, ein Vetter zweiten Grades meines Vaters (sein
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