Freiburger historische Bestände - digital

Abb. 9: Grabstein von Alfred Epstein auf dem Nationalen Gedenkfriedhof bei Eygalayes.

Lebensdaten Alfred Epstein

Alfred Epstein wurde am 13. Juni 1901 als ältestes von sechs Kindern einer gutsituierten
jüdischen Familie in Kenzingen geboren. Seine Großeltern, Heinrich und
Rosa Epstein, waren um 1870 aus dem bis dahin den Juden traditionell Schutz
und Wohnrecht gewährenden altbadischen Ort Eichstetten in das Amtsstädtchen
Kenzingen umgezogen, wo sie sich mehr Entwicklungsmöglichkeiten und Lebensqualität
erhofften.

Der in Eichstetten geborene Großvater Heinrich entstammte dem Geschlecht
Levi. Da das großherzogliche Toleranzpatent von 1809 die Führung dieses hebräischen
Geschlechtsnamens für den Eichstetter Stamm untersagte, nahm er den
Namen Epstein an, hergeleitet aus dem steiermärkischen Eppenstein. Aus diesem
Ort soll eine große Levitenfamilie stammen, aus der viele Rabbiner und Leviten
hervorgegangen sein sollen. Großvater Heinrich übte in Kenzingen das besondere
Ehrenamt eines „Mohels" aus, d.h. er war zur rituellen Beschneidung neugeborener
Knaben befugt. Sein dreigeschossiges Wohnhaus am Kirchplatz/Ecke Pfarrgasse
lag so zentral in der Stadt, wie es nur einem Neubürger zuzuschreiben ist,
der den festen Willen hat, sich zu integrieren.

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