Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 4885
Die Pforte
39. Jahrgang.2019
Seite: 66
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Heinrich und Rosa Epstein hatten fünf Kinder aus Eichstetten mitgebracht. Der
zweite Sohn Michael, der Vater von Alfred, damals gerade ein Jahr alt, besuchte
später mit seinem ein Jahr älteren Bruder ab 1878, also mit neun Jahren, die neugegründete
Höhere Bürgerschule, spätere Realschule in Kenzingen, war also ein
waschechter Kenzinger.

Nach dem Tode des Großvaters übernahm Vater Michael das Haus am Kirchplatz,
wo er später einen Mehl- und Kleinviehhandel betrieb. Michael Epstein war in
Kenzingen sehr geschätzt. In den Jahren vor dem 1. Weltkrieg gehörte er dem
Bürgerausschuss an, einem Gremium, dem alle wichtigen politischen Entscheidungen
oblagen. Im Jahre 1900 heiratete er Lina Dreifuß aus Kuppenheim (Abb.
11). Alfred war ihr erstes Kind.

Abb. 10: Michael und Lina Epstein, die Eltern von Alfred mit
seinem jüngsten Bruder Leo, 1934.

Alfred dürfte eine traditionelle jüdische Erziehung gehabt haben und war sicherlich
auch in seiner badischen Heimat in Kenzingen integriert. Er besuchte die
Realschule, die er 1917 mit der mittleren Reife abschloss (Abb. 12). Nach dem
Ende des 1. Weltkrieges zog er nach Frankfurt, wo er wahrscheinlich seine kaufmännische
Lehre machte. Er arbeitete später als kaufmännischer Angestellter
bei der Tuchfabrik Adler, wo er zum Technischen Leiter dieses Unternehmens
avancierte. Dort lernte er auch seine spätere Frau kennen, Charlotte Fröhlich aus
Butzbach in Hessen, die er 1930 heiratete (Abb. 13). Nach der Machtergreifung
1933 übersiedelte er zusammen mit seinem ebenfalls jüdischen Arbeitgeber, dem
Tuchfabrikanten Adler, nach La Rochette in Luxemburg.

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